- Zweiter Tag in Folge fliegt Saudi-Arabien Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen
- Keine verlässlichen Angaben über zivile Opfer
- Indien holt Gastarbeiter nach Hause
- Die USA unterstützen Militärintervention
- Iran und Russland fordern Stopp der Angriffe
Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat ihre Angriffe im Jemen fortgesetzt. Augenzeugen berichteten von Angriffen auf die Militärbasis Al-Samaa und den Stützpunkt Al-Istiklal in der Hauptstadt Sanaa.
Ein Sprecher des saudischen Militärs in Riad sagte, die Luftangriffe verliefen erfolgreich. Aus Jemen kommen wie am Vortag Berichte von zivilen Opfern. Über deren Zahl gibt es aber keine verlässlichen Angaben. Das Gesundheitsministerium berichtete über mehrere Todesopfer bei Angriffen auf einen Militärstützpunkt im Norden Sanaas. Beim Beschuss zweier Bezirke der Heimatprovinz der Rebellen wurde unter anderem ein Markt in Kataf al Boka in der Provinz Saada getroffen. Laut Angehörigen seien 15 Menschen getötet oder verletzt worden.
Die Bevölkerung der Hauptstadt Sanaa ist offenber gespalten. Während Gegner der Huthis die Luftangriffe begrüssen, haben andere begonnen, die Stadt zu verlassen. An den Tankstellen sollen sich lange Schlangen gebildet haben.
Indien schickte unterdessen Schiffe, um tausende im Jemen festsitzende indische Gastarbeiter in Sicherheit zu bringen. Nach Behördenangaben arbeiten derzeit rund 3500 Inder in dem arabischen Land, darunter viele Krankenschwestern.
Iran und Russland fordern Ende der Kämpfe
Der Bombenkrieg wird von den USA aktiv unterstützt. Washington bestätigte inzwischen logistische Hilfe und die Lieferung von Geheimdienst-Informationen. Die USA und Saudi-Arabien bauten eine gemeinsame Planungsstelle zur Koordinierung der Hilfe auf, teilte das US-Aussenministerium mit. An Kämpfen seien US-Truppen nicht beteiligt.
Der Iran hat Saudi-Arabien aufgefordert, die «Aggression und Luftangriffe» umgehend zu stoppen. Auch Russland fordert einen sofortigen Stopp der Kämpfe. China zeigte sich tief besorgt und verlangt eine friedliche Lösung der Konflikte.Mehr zum Thema
Mit dem Eingreifen des sunnitischen Bündnisses soll der Vormarsch der schiitischen Huthi-Milizen auf die Hafenstadt Aden gestoppt werden. Die Koalition fürchtet auch, dass die vom Iran unterstützten schiitischen Kämpfer die Kontrolle über die nahe gelegene Meerenge Bab al-Mandab erlangen könnten.
Die rund 30 Kilometer breite Meeresstrasse verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden und dem Indischen Ozean – und ist von strategischer Bedeutung für den Welthandel. Fast 40 Prozent des internationalen Handels per Schiff werden Schätzungen zufolge über den Bab al-Mandab abgewickelt.
Präsident hofft auf weitere Unterstützung
Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten hatten in der Nacht zum Donnerstag militärisch in den Konflikt im Jemen eingegriffen. Dort kämpfen die Huthis gegen die Führung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi.
Der von den Huthis bedrängte Staatschef flüchtete in die saudische Hauptstadt Riad. Am Samstag will Hadi beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga im ägyptischen Badeort Scharm-el-Scheich um Unterstützung werben.
Benützte Abkürzungen in der Kriegsmaterialexport-Statistik
KM1 | Hand- und Faustfeuerwaffen jeglichen Kalibers |
KM2 | Waffen jeglichen Kalibers (jedoch ohne Hand- und Faustfeuerwaffen soweit hiervor in KM 1 erfasst) |
KM3 | Munition für die unter KM 1, 2, oder 12 erfassten Waffen |
KM4 | Bomben, Torpedos, Raketen, Flugkörper |
KM5 | Feuerleiteinrichtungen |
KM6 | Panzer- und andere Landfahrzeuge |
KM7 | Tränengase und andere Reizstoffe |
KM8 | Militärische Explosiv-, Brenn- und Treibstoffe |
KM9 | Kriegsschiffe |
KM10 | Bemannte und unbemannte Luftfahrzeuge inkl. entsprechende Triebwerke |