- Nach dem Bootsunfall im Roten Meer vor der ägyptischen Küste wurde nun auch der zweite Schweizer Staatsbürger lebend aus dem Wasser geborgen.
- Dies meldete die BBC unter Berufung auf ägyptische Behörden.
- Zuvor wurden bereits drei Personen lebend aus dem Wasser gerettet. Unter ihnen befanden sich zwei belgische Touristen und ein Ägypter. Ein weiterer Urlauber aus Finnland konnte ebenfalls gerettet werden.
- Sieben Menschen würden noch vermisst, teilte der Gouverneur der Region Amr Hanafi mit.
Das EDA bestätigte, dass sich unter den Passagieren zwei Schweizer Staatsangehörige befanden. Beide Personen konnten nun lebend gerettet werden.
Mittlerweile wurden vier Leichen geborgen. An Bord des Bootes waren nach offiziellen Angaben ursprünglich 44 Menschen, 33 Überlebende wurden gerettet. Insgesamt waren 31 Touristen verschiedener Nationalitäten sowie eine 13-köpfige Crew an Bord. In früheren Meldungen war von 14 Crewmitgliedern die Rede. Der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi sagte, dass vier Deutsche und zwei Schweizer an Bord gewesen seien sowie unter anderem rund 20 Urlauber aus weiteren europäischen Ländern.
Die gut 40 Meter lange Motorjacht «Sea Story» war seit Sonntag im Roten Meer unterwegs. Sie war aus Port Ghalib gestartet und sollte am Freitag weiter nördlich in Hurghada ankommen. Am frühen Morgen habe die Crew einen Notruf abgesetzt, die Jacht sei dann gesunken, teilte Hanafi mit.
In der Gegend begann nach dem Unglück eine umfassende Suche nach Überlebenden mit der ägyptischen Marine. Die Überlebenden seien nahe der Küstenstadt Marsa Alam gefunden worden, die per Flugzeug und mit einer Fregatte der ägyptischen Streitkräfte in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt würden, erklärte Hanafi.
Offenbar von grosser Welle getroffen
Zur Unglücksursache ist bisher wenig bekannt. Das Boot ist wohl bei schwerem Wellengang im Roten Meer verunglückt. Das teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi unter Berufung auf Schilderungen der Besatzung und der Touristen nach dem Unglück mit.
Eine grosse Welle habe das Boot getroffen und kentern lassen. Die mehrstöckige «Sea Story» sei innerhalb von Minuten gekentert, und einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draussen geschafft. Der Leiter eines Tauchzentrums berichtete, ein überlebendes Besatzungsmitglied habe geschildert, dass die Jacht «mitten in der Nacht von einer Welle getroffen» worden und umgekippt sei.
Die Behörden in Hurghada hatten am Sonntag wegen «schlechter Wetterbedingungen» den Hafen der Stadt geschlossen und den Schiffsverkehr eingestellt. Nahe Marsa Alam seien die Wetterbedingungen jedoch gut gewesen, sagte der Manager des Tauchzentrums.
Boot war noch nicht lange im Einsatz
Die «Sea Story» ist eine erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere. Reiseanbieter bewerben sie als Boot für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer. Das Boot hatte nach offiziellen Angaben keine technischen Probleme, verfügte vor der Reise über alle erforderlichen Genehmigungen und wurde zuletzt im März auf seine Schiffssicherheit überprüft.
Ägypten ist wegen seiner antiken Stätten und seiner Badeorte am Roten Meer bei Feriengästen sehr beliebt. Im nordafrikanischen Land herrscht auch während der Wintermonate ein angenehm warmes Klima. Für Taucher bietet das Rote Meer einige der spektakulärsten Tauchplätze weltweit.