Freundlich, gutaussehend und friedensstiftend: Das ist Chinas Staatsoberhaupt Xi Jinping. So zumindest will uns das Chinas Propagandamaschine weismachen. Pünktlich zum wichtigsten Staatsbesuch des Jahres posaunt Chinas Propagandamaschine mit aller Lautstärke heraus, wie modern und cool Chinas Staatspräsident sei.
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Ein Videoclip, der derzeit auf Youtube und anderen sozialen Medien kursiert, nutzt zu diesem Zweck gar ausländische Studenten, die in China studieren. Mit glänzenden Augen beschwören diese, dass Chinas Führer nicht nur ein aussergewöhnlicher Staatsmann, sondern auch ein Familienmensch und Friedenstifter sei. Manche wünschen sich gar einen Ehemann wie Xi Jinping. Was für ausländische Betrachter zuweilen fast schon absurd anmutet, meinen die Produzenten des Videoclips ernst.
Kein Staatsoberhaut Chinas wurde seit Mao Zedong so minutiös zum Star emporstilisiert wie Xi Jinping. Die zensurierten Medien versuchen mit allen Mitteln aus dem spröden Parteifunktionär einen Popstar mit Glamour zu kreieren.
Onkel Xi wird es richten
Ein comicartiges Video zeigt Xi Jinping als den guten Onkel – oder auf chinesisch: als Xi Dada, der mit friedlichen Absichten in die Vereinigten Staaten reist, um kurzerhand alle Probleme zwischen den beiden Grossmächten zu lösen. Sei es der Inselstreit im Südchinesischen Meer, der Taiwankonflikt oder die Umweltprobleme, Onkel Xi wird es richten, so der Grundtenor der Propagandamusik, die sich per Mausklick in China schnell millionenfach verbreiten kann.
Dass das Spiel mit den neuen Medien aber auch ein Spiel mit dem Feuer sein kann, ist Chinas Sicherheitsapparat wohl bewusst. Erst vor zwei Wochen verbreitete sich ein Bild, das Xi Jinping als Winnie den Bären zeigte, millionenfach.
Seine angebliche Ähnlichkeit mit dem Kinderstar ist dem Propagandakoloss wohl doch eine Spur zu viel der Verniedlichung. Das Bild von Xi Jinping als Winnie der Bär wurde kurzerhand zum meist zensurierten Bild Chinas.