Die nordkoreanische Regierung hat die USA in der Hackeraffäre um die Nordkorea-Satire «The Interview» zu gemeinsamen Ermittlungen aufgefordert. Washington «erhebt unbegründete Anschuldigungen und verleumdet uns», teilte das Aussenministerium mit.
«Wir können beweisen, dass dieser Vorfall nichts mit uns zu tun hat.» Sollte sich die US-Regierung einer Zusammenarbeit verweigern, hätte dies «ernste Konsequenzen», zitierte die staatliche Nachrichtenagentur das Aussenministerium.
Der Filmkonzern Sony hatte den Kinostart der Nordkorea-Satire «The Interview» nach einem Hackerangriff und ominösen Terrordrohungen abgesagt. Washington macht die Regierung in Pjöngjang dafür verantwortlich.
US-Präsident Barack Obama drohte Nordkorea am Freitag mit Konsequenzen. Sony will nun prüfen, den Film auf anderem Wege zu veröffentlichen. Der Konzern erwägt, ihn kostenlos im Internetportal YouTube zu zeigen.
Atomare Anstrengungen sollen verdoppelt werden
Nordkorea kündigte zudem den massiven Ausbau seiner Atomstreitkräfte an. «Da nun die feindliche US-Politik offenkundig ist, in unsere Republik unter dem Deckmantel der Menschenrechte einzufallen, ist die Vorstellung einer atomwaffenfreien Koreanischen Halbinsel nicht länger haltbar», erklärte ein Sprecher des Aussenministerium.
Die Bemühungen, die Nuklearstreitkräfte zu stärken, würden in jeder Hinsicht verdoppelt. Mitgliedsstaaten der UNO hatten den Sicherheitsrat aufgefordert, Nordkorea wegen Menschenrechtsverbrechen vor dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) anzuklagen.
Grundlage ist ein UNO-Bericht, nach dem in dem isolierten Land systematisch gefoltert wird, politische Morde üblich sind, Hungersnöte herrschen und ein System von Gefangenen-Lagern ähnlich den Konzentrationslagern der Nazis unterhalten wird. Eine Klageerhebung des Sicherheitsrates ist jedoch unwahrscheinlich, da mit dem Veto Chinas gerechnet wird.