Die Vorwahlen zur US-Präsidentschaft sind in eine neue Runde gegangen. Bei den Republikanern gewann der erzkonservative Senator aus Texas, Ted Cruz, die beiden US-Bundesstaaten Kansas und Maine, wie US-Medien berichteten.
In Louisiana und Kentucky gewann Donald Trump. Chancenlos waren die beiden anderen republikanischen Kandidaten, Marco Rubio und John Kasich.
Republikaner-Establishment gegen Trump
Auf republikanischer Seite gelten die Abstimmungen in den vier Bundesstaaten als Test dafür, wie sich eine verstärkte Kampagne der Republikaner-Führung gegen Immobilienmogul Trump auswirkt. Das Partei-Establishment will unbedingt verhindern, dass der Milliardär Spitzenkandidat wird.
Die Kampagne hatte sich nach einer Serie von Vorwahlsiegen am jüngsten «Super Tuesday» deutlich verschärft. Mit den Ergebnissen von Kansas und Maine verändere sich denn auch das Momentum, sagte Cruz zu Journalisten in Idaho.
Trump war am Samstag bei einer Rede in Florida bemüht, seine Erfolge als das Resultat einer grossen Bewegung darzustellen. Seine Rede wurde von mehreren Demonstranten gestört. Führende Parteivertreter versuchen seit Tagen mit Macht, seine Kandidatur zu verhindern.
Registrierte Republikaner für Cruz
Bei den Republikanern ging es in den vier Staaten insgesamt um 155 Delegiertenstimmen. Es konnten jeweils nur registrierte Parteimitglieder abstimmen. Das ist offenbar ein Vorteil für Cruz, der sich als Alternative zum populistischen und in der Parteiführung umstrittenen Trump positioniert.
Es war auch die erste Abstimmung seit dem Rückzug von Ben Carson, der vor allem von religiös geprägten Amerikanern unterstützt wurde. In dieser Bevölkerungsgruppe ist auch Cruz stark vertreten. Trump ist trotzdem weiterhin der Favorit bei den Republikanern.
Der milliardenschwere Immobilien-Magnat ist landesweit bekannt und unabhängig von Spenden. Er punktet unter
anderem mit seiner scharfen Kritik an den politischen Eliten in Washington.
Wer hat bisher welche Vorwahl gewonnen?
Republikaner: | |
Donald Trump | Alabama, Arizona, Arkansas, Florida, Georgia, Hawaii, Illinois, Kentucky, Louisiana, Marianen (US-Aussengebiet), Massachusetts, Michigan, Mississippi, Nevada, New Hampshire, North Carolina, South Carolina, Tennessee, Vermont, Virginia |
Ted Cruz | Alaska, Colorado, Kansas, Idaho, Iowa, Maine, Oklahoma, Texas, Utah, Wisconsin, Wyoming |
Marco Rubio (ausgeschieden) | Minnesota, Puerto Rico (US-Aussengebiet), Washington DC |
John Kasich | Ohio |
Demokraten: | |
Hillary Clinton | Alabama, Arizona, Arkansas, Amerikanisch Samoa (US-Aussengebiet), Florida, Georgia, Illinois, Iowa, Louisiana, Marianen (US-Aussengebiet), Massachusetts, Mississippi, Nevada, North Carolina, Ohio, Samoa (US-Aussengebiet), South Carolina, Tennessee, Texas, Virginia |
Bernie Sanders | Alaska, Colorado, Hawaii, Kansas, Idaho, Maine, Michigan, Minnesota, Nebraska, New Hampshire, Oklahoma, Utah, Vermont, Washington, Wisconsin, Wyoming |
Stand 10. April 2016 |
Zwischensieg für Bernie Sanders
Bei den Demokraten holte Bernie Sanders die beiden Bundesstaaten Kansas und Nebraska. Hillary Clinton gewann in Louisiana. Trotzdem liegt die Ex-Aussenministerin in der Gesamtrechnung weiter klar vor Sanders.
Vorwahlen gab es am Samstag sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern in Kansas und Louisiana. Ausserdem waren die Republikaner in Kentucky und Maine zur Abstimmung aufgerufen, in Nebraska die Demokraten.
Am Sonntag und am kommenden Dienstag stehen insgesamt acht weitere Vorwahlen an. Doch alles blickt bereits auf den 15. März. Dann wird unter anderem in Ohio und Florida abgestimmt, den jeweiligen Heimatstaaten von Trumps Mitbewerbern John Kasich und Marco Rubio. Beide Staaten gelten als Schlüsselstaaten, weil dort besonders viele Delegierte für die Nominationsparteitage im Spätsommer gewählt werden.