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Terrorakt in Neuseeland Anschlag auf Moscheen in Christchurch – das Protokoll

  • Bei einem bewaffneten Angriff auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch sind mindestens 49 Menschen getötet worden, wie die Polizei mitteilt.
  • Premierministerin Jacinda Ardern stuft die Tat als Terrorakt ein. Der «Terroranschlag» sei «gut vorbereitet» gewesen, sagt die Regierungschefin.
  • Ein Mann ist des Mordes angeklagt worden, zwei weitere Männer und eine Frau wurden verhaftet.

Der Ticker ist abgeschlossen

  • 10:44

    Ende des Livetickers

    Wir beenden an dieser Stelle den Liveticker zum Terror-Anschlag in Christchurch. Selbstverständlich informieren wir Sie laufend über die weiteren Ereignisse.

  • 10:06

    Beileidsbekundungen aus der ganzen Welt

    Diverse Staats- und Regierungschefs verurteilen den Terroranschlag und bekunden ihre Anteilnahme mit den Opfern. «Der Angriff auf friedliche Bürger, die sich zum Gebet versammelt haben, erschüttert in seiner Grausamkeit und in seinem Zynismus», sagt Russlands Präsident Wladimir Putin. Grossbritanniens Premierministerin Theresa May drückte den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus und sprach von einer «entsetzlichen Terrorattacke».

  • 9:43

    Cricket-Team entkommt Anschlag

    Bangladeschs Cricket-Nationalteam ist nur knapp einem der Angriffe entkommen. Das Team weilt derzeit wegen eines Spiels gegen Neuseeland in Christchurch. Als der Angriff begann hätten die Spieler gerade den Team-Bus verlassen, um in die Moschee zu gehen, berichtet ein Sprecher. Sie seien aber alle in Sicherheit, stünden allerdings unter Schock. Die Partie wurde abgesagt.

  • 9:25

    Mann des Mordes angeklagt

    Wie die Polizei mitteilt, ist ein Mann im Alter von Ende 20 Jahren des Mordes angeklagt worden. Er soll bereits am Samstag einem Richter vorgeführt werden. Insgesamt wurden vier Personen festgenommen. Eine stehe vermutlich nicht mit dem Anschlag in Verbindung. Bei den übrigen zwei Verdächtigen müsse noch genau geklärt werden, was sie mit dem Vorfall zu tun hätten. Sie seien im Besitz von Schusswaffen gewesen.

    Nach dem Angriff habe es weitere Drohungen gegeben. Bewaffnete Wachleute seien aber an Moscheen im ganzen Land postiert worden.

  • 9:14

    Zahl der Todesopfer steigt

    Gemäss Polizeisprecher Mike Bush hat die Attacke auf die beiden Moscheen bislang 49 Todesopfer gefordert. Über 40 weitere Menschen werden mit Schusswunden in verschiedenen Krankenhäusern in Christchurch behandelt, wie die Gesundheitsbehörden der Stadt mitteilen.

  • 9:09

    Anteilnahme aus der Schweiz

    Nationalratspräsidentin Marina Carobbio (SP/TI) und Ständeratspräsident Jean-René Fournier (CVP/VS) sprechen den Angehörigen der Opfer und ganz Neuseeland ihre Anteilnahme aus.

    Hinweise auf Schweizer Staatsangehörige unter den Opfern gibt es bisher keine, wie das Aussendepartement EDA gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagt. Die Schweizer Vertretung in Wellington stehe in Kontakt mit den zuständigen lokalen Behörden.

  • 8:37

    «Sicherheitsleute müssen Fehler eingestehen.»

    Der Sicherheitsanalyst Peter Buchanan, der in Neuseeland lebt und arbeitet, sagte gegenüber Radio New Zealand, die Sicherheitsleute hätten «in die falsche Richtung» geschaut. Es seien weisse Extremisten, nicht muslimische Extremisten gewesen. Die Sicherheitsleute müssten Fehler eingestehen. Sie hätten Terroristen ignoriert, die nicht Muslime waren, so Buchanan.

    Audio
    Analyst Peter Buchanan: «In falsche Richtung geschaut»
    aus SRF 4 News aktuell vom 15.03.2019. Bild: Imago
    abspielen. Laufzeit 3 Minuten 6 Sekunden.
  • 8:24

    Verdächtige waren nicht unter Beobachtung

    Laut Ardern waren die verhafteten Personen auf keiner Terrorüberwachungsliste. «Das sind Leute, die ich als Personen mit extremistischen Ansichten beschreiben würde, und die keinen Platz in Neuseeland, ja gar auf der ganzen Welt haben», sagt die Regierungschefin.

    Der australische Verdächtige sei erst seit kurzem in Neuseeland.

  • 7:57

    Erste Reaktionen aus der islamischen Welt

    Politische und islamische Führungskräfte in ganz Asien äussern ihren Abscheu über die tödlichen Schüsse auf die zwei Moscheen in Neuseeland. Indonesiens Aussenministerin Retno Marsudi verurteilt die Angriffe in einer ersten Erklärung als besonders abscheulich, da sie die Menschen während des Freitaggebets ereilt hätten. Trauer bekundet auch der islamische Mehrheitsführer Malaysias, Anwar Ibrahim: «Ich bin zutiefst traurig über diese unzivilisierte Tat.»

    Der Sprecher des türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan verurteilte die Tat als einen «rassistischen und faschistischen» Angriff. «Dieser Angriff zeigt, wie weit die Feindseligkeit gegen den Islam und gegenüber Muslimen inzwischen geht», schreibt Ibrahim Kalin auf Twitter.

  • 7:54

    Facebook löscht angebliches Video der Tat

    Einer der Angriffe auf eine Moschee in Christchurch wurde angeblich live gestreamt. Einer der Täter soll einen Helm mit einer Kamera getragen haben. Facebook hat inzwischen reagiert und das fragliche Video des Angriffs gelöscht.

    Die neuseeländische Polizei hat die Mediennutzer gebeten, das Video nicht weiterzuverbreiten. Nichtsdestotrotz wird es in den sozialen Medien immer noch fleissig geteilt.

    Audio
    Facebook löscht angebliches Video der Tat
    aus SRF 4 News aktuell vom 15.03.2019. Bild: Imago
    abspielen. Laufzeit 2 Minuten 33 Sekunden.
  • 7:32

    40 Tote bestätigt – Ardern spricht von «Terroranschlag»

    Laut Premierministerin Jacinda Ardern sind bei dem Anschlag auf zwei Moscheen in Neuseeland 40 Personen getötet worden. Das sagte sie soeben an einer Pressekonferenz. Zudem seien mehr als 20 Personen ernsthaft verletzt worden. Der «Terroranschlag» sei «gut vorbereitet» gewesen.

    Neuseeland ist laut Ardern in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Die Grenzen und die Sicherheit an den Flughäfen sei erhöht worden.

    Ardern wandte sich auch direkt an die Angehörigen der Opfer. Sie seien oft Menschen mit Migrationshintergrund, die in Neuseeland ein neues, sicheres Heimatland gesucht hätten. Sie hätten nicht Opfer eines solchen Angriffs werden sollen.

    Video
    Ardern spricht von Terrorattacke
    Aus News-Clip vom 15.03.2019.
    abspielen. Laufzeit 6 Sekunden.
  • 7:15

    Einer der Tatverdächtigen ist ein Australier

    Laut dem australischen Premierminister Scott Morrison ist einer der Tatverdächtigen ein rechtsextremistischer Australier. Er könne bestätigen, dass der von der neuseeländischen Polizei festgenommene Mann in Australien geboren sei, sagte er gegenüber Journalisten.

    Die neuseeländische Polizei hat insgesamt vier Verdächtige festgenommen: drei Männer und eine Frau. Auf einem Video ist zu sehen, wie mehrere bewaffnete Beamte einen Mann aus einem weissen Auto ziehen, das zuvor offensichtlich gerammt wurde.

  • 7:01

    «Dieser Tag ändert alles»

    Eine nach Neuseeland ausgewanderte Schweizerin berichtet von der tiefen Verunsicherung der Bevölkerung nach dieser Tat. «Es ist total schockierend, was da gerade passiert.» Ein solcher Angriff sei extrem ungewöhnlich für dieses Land, sie könne sich nicht an etwas Ähnliches erinnern. «Hier wird gesagt, dass der Tag nun alles ändert. Der geglaubte ‹safe haven› (sichere Zufluchtsort) ist nicht mehr.»

  • 6:59

    Eine kleine muslimische Gemeinschaft

    In Neuseeland ist nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung muslimischen Glaubens. Insgesamt gibt es dort etwa 50'000 Muslime, viele davon Einwanderer aus Staaten wie Pakistan oder Bangladesch. Grösste Religionsgruppe in Neuseeland ist das Christentum.

  • 6:48

    «Botschaften aus der ganzen Welt»

    Die Bürgermeisterin von Christchurch, Lianne Dalziel, sagte gegenüber Radio New Zealand, sie erhalte unterstützende Botschaften aus der ganzen Welt. Etwa von den Schülern der Parkland-Schule in Florida. Dort wurde letztes Jahr ein Amoklauf verübt und einige der überlebenden Studenten hatten danach Christchurch besucht. Die Bürgermeisterin sagt, sie sei schockiert, dass so etwas in Neuseeland passiert sei.

    Sie könne nicht verstehen, wie jemand so etwas planen und durchführen könne. Christchurch habe schon so viel erlebt. Sie spricht das schwere Erdbeben an, dass 2011 die Stadt erschütterte und viele Tote forderte. Ein solcher Angriff gehöre einfach nicht nach Christchurch, so Dalziel.

    Audio
    Bürgermeisterin Lianne Dalziel: «Botschaften aus der ganzen Welt»
    aus SRF 4 News aktuell vom 15.03.2019. Bild: Keystone
    abspielen. Laufzeit 2 Minuten 12 Sekunden.
  • 6:42

    SRF-Korrespondent Urs Wälterlin berichtet über weitere Details

    Für den Pazifikstaat ist der brutale Angriff eine der schlimmsten Gewalttaten der jüngeren Geschichte. «Derartige Vorfälle sind selten in einem Land, das generell als sehr friedfertig gilt», sagt denn auch SRF-Korrespondent Urs Wälterlin.

    Audio
    Angriff auf zwei Moscheen in neuseeländischer Stadt Christchurch
    aus HeuteMorgen vom 15.03.2019. Bild: Keystone
    abspielen. Laufzeit 1 Minute 17 Sekunden.
  • 6:38

    Neue unbestätigte Details zum Täter bekannt

    Der genaue Ablauf ist auch nach Stunden noch unklar. Vermutet wird, dass es mehr als einen Täter gibt. Die Polizei nahm mindestens vier Verdächtige fest.

    Erste Schüsse fielen laut Augenzeugenberichten gegen 13.45 Uhr Ortszeit (01.45 Uhr MEZ) in der Moschee in Christchurch, wo sich mehr als 300 Gläubige befanden. Der Täter habe demnach mit einer automatischen Waffe immer wieder in die Menschenmenge geschossen. Es soll sich Zeugen zufolge um einen weissen Mann handeln, der einen Helm und eine kugelsichere Weste getragen habe. Auf seinem Helm soll eine Kamera befestigt gewesen sein.

    Im Internet kursieren ein Video und verschiedene Botschaften, die angeblich von einem der Täter stammen. Zuverlässig überprüfen liess sich das zunächst nicht.

  • 6:27

    Anzahl der Opfer noch nicht bekannt

    Neuseeländische Medien berichteten von mindestens neun Toten und Dutzenden Verletzten. Es gab sogar Berichte über deutlich mehr Todesopfer. Offizielle Zahlen sind aber noch nicht verfügbar. Ein Polizeisprecher sprach lediglich von einer «erheblichen» Zahl an Todesopfern.

    Ein Schuh, blutiges Verbandsmaterial.
    Legende: Vor Ort wurden die Personen verarztet. Keystone
  • 6:12

    Noch mehr Anschläge geplant?

    Die Polizei geht nicht davon aus, dass die Angriffe auf die Stadt Christchurch beschränkt sind oder die Gefahr nun vorbei ist. «Lassen Sie uns nicht so tun, als ob es keine Gefahr mehr gibt», sagte Polizeisprecher Mike Bush. An von der Polizei gestoppten Autos seien mehrere Sprengkörper befestigt gewesen. Die Polizei habe diese entschärft.

  • 6:08

    Bevölkerung soll zu Hause bleiben

    Polizeisprecher Mike Bush sprach in einer Video-Nachricht von einer «sehr ernsten und tragischen Serie an Ereignissen». Zugleich appellierte er an die Bevölkerung, zu Hause zu bleiben und insbesondere nicht in Moscheen zu gehen.

    Die Stadt riegelte wegen der unklaren Lage alle staatlichen Gebäude ab. Neben Schulen wurden auch das Rathaus, die städtische Bücherei und Museen geschlossen.

    Video
    Polizeisprecher Mike Bush äussert sich zur Lage in Christchurch (engl.)
    Aus News-Clip vom 15.03.2019.
    abspielen. Laufzeit 1 Minute 54 Sekunden.

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