- Bei einer Terrorattacke in der Wiener Innenstadt sind vier Passanten getötet worden. Ein Attentäter wurde erschossen.
- 17 Personen wurden verletzt, als ein Mann am Montagabend wahllos auf Menschen in Lokalen und Restaurants schoss, sieben davon schwer.
- Der Angreifer sei ein Sympathisant der Terrormiliz «Islamischer Staat» gewesen, sagte Innenminister Nehammer. Derzeit würden noch Ermittlungen laufen, ob es weitere Täter gibt, so die Behörden.
- Kanzler Sebastian Kurz betont in einer Rede an die Bevölkerung: Man dürfe dem Hass keinen Raum geben.
Der Ticker ist abgeschlossen
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13:15
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Nach dem islamistisch motivierten Terroranschlag in Wien mit fünf Toten laufen die Ermittlungen weiterhin auf Hochtouren. Politiker und Staatsoberhäupte auf der ganzen Welt solidarisieren sich mit Österreich. Dieser Liveticker wird nun geschlossen. Wir halten Sie selbstverständlich auf unserer News-App, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen und auf srf.ch/news natürlich weiterhin auf dem Laufenden.
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12:41
Sommaruga: «Unsere demokratischen Werte sind unser Bollwerk gegen die Barbarei»
Im Namen der Schweiz hat Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga die Bluttat von Montagabend in Wien verurteilt. Sie rief in einer über Twitter versandten Nachricht zur Solidarität mit Österreich und Frankreich auf. Die Schweiz verurteile entschieden jede Form von Terrorismus und Gewalt. Ihre Gedanken seien bei den Opfern und deren Angehörigen sowie bei allen Bürgerinnen und Bürgern Österreichs und Frankreichs, schrieb Sommaruga.
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12:19
Van der Bellen: «Hass kann niemals so stark sein wie unsere Gemeinschaft»
Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen sieht trotz der Terrorattacke die liberale Demokratie nicht gefährdet. «Der Hass wird in dieser Gesellschaft nicht auf fruchtbaren Boden fallen», sagte das Staatsoberhaupt in einer TV-Ansprache. Der Anschlag habe der freien, toleranten Gesellschaft gegolten. «Hass kann niemals so stark sein wie unsere Gemeinschaft in Freiheit, in Demokratie, in Toleranz und in Liebe.»
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11:53
Heiko Maas: «Werden keinen Millimeter weit von unseren Werten abrücken»
Deutschlands Aussenminister Heiko Maas erklärt, dass man die Reaktionen der islamischen Länder auf die Anschläge in Wien und zuvor in Nizza aufmerksam beobachten werde. Er habe mit seinen Kollegen in Pakistan und Abu Dhabi telefoniert. Man sei sich einig, dass alle zur Deeskalation beitragen müssten. Europa werde «keinen Millimeter weit» von den eigenen Werten abrücken. «Wir werden nichts davon opfern», sagt er zu Werten wie etwa
Meinungsfreiheit. Es gebe für den Terror «null Toleranz». -
11:34
Terrorismus-Experte: «Die Gefahr in der Wiener Innenstadt ist im Augenblick noch nicht beseitigt»
Mindestens vier Personen wurden beim Anschlag in Wien getötet, laut Rettungskräften wurden 17 Menschen zum Teil schwer verletzt. Ein Täter wurde von der Polizei erschossen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es noch weitere Täter gibt. Terrorismus-Experte Holger Schmidt mit den ersten Hintergründen.
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11:25
Nachrichtendienst: Terrorbedrohung in Schweiz bleibt erhöht
Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) sieht sich nach den Terroranschlägen in Wien und Nizza in seiner Einschätzung der Gefahrenlage bestätigt. Die Terrorbedrohung in der Schweiz bleibe erhöht. Dies teilte der NDB auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Es würden derzeit aber keine Hinweise auf konkrete Anschlagsplanungen in der Schweiz vorliegen. Nach der Beurteilung des NDB stehen andere Länder als die Schweiz im Vordergrund bei der Bedrohungslage. Diese Beurteilung basiere auf einer Auswertung der dschihadistischen Propaganda sowie der erfolgten und vereitelten Anschläge.
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11:06
Getöteter Attentäter war den Behörden bekannt
Der Attentäter, der nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt von der Polizei erschossen worden ist, war 20 Jahre alt, hatte nordmazedonische Wurzeln und war einschlägig wegen Mitgliedschaft in einer terroristischer Vereinigung vorbestraft. Dies bestätigte Innenminister Nehammer gegenüber der Nachrichtenagentur APA.
Die Polizei hat in St. Pölten zwei Menschen festgenommen. Wie die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtet, gab es in der niederösterreichischen Landeshauptstadt zudem zwei Hausdurchsuchungen.
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10:43
Landesweite Gedenkminute um 12 Uhr
Der Dank gelte den Rettungskräften, die teilweise ihr Leben riskierten. Kurz lobt zudem die Zivilcourage beherzter Bürgerinnen und Bürger. Auch bei den internationalen Partnern bedankt er sich, unter anderem bei Neuseeland und Frankreich, die bereits ihre Solidarität geäussert hatten. Man werde der Opfer des Anschlags gemeinsam gedenken. Kurz kündigt eine landesweite Gedenkminute um 12 Uhr an.
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10:40
Kurz: «Wir werden dem Hass niemals einen Raum geben»
Kurz weiter: «Wir werden uns von den Terroristen nicht einschüchtern lassen.» Die Täter und Hintermänner sollten eine gerechte Strafe erfahren. Man werde nicht zulassen, dass der Terrorismus die Gesellschaft spalte. «Wir werden dem Hass niemals einen Raum geben.» Es dürfe keine Toleranz für Intoleranz geben.
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10:38
Nun spricht Kanzler Kurz
«Unsere Bevölkerung wurde gestern Ziel eines brutalen Terroranschlags», beginnt Kanzler Kurz seine Ansprache an die Bevölkerung. Vier Opfer seien plötzlich aus dem Leben gerissen worden. «Unser Mitgefühl ist bei den Opfern, den Verletzten und den Angehörigen, die körperliche und seelische Wunden davongetragen haben», sagt Kurz.
Es gehe nicht um eine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten. Es gehe um einen Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei. «Und diesen Kampf werden wir mit aller Entschiedenheit führen.» Unsere Welt sei alles andere als sicher», so Kurz weiter. Es sei ein Anschlag aus Hass auf die Grundwerte und die Demokratie gewesen.
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10:05
Drei Tage Staatstrauer in Österreich
Österreich hält nach Angaben aus dem Kanzleramt für drei Tage Staatstrauer. Das sei in einer Sondersitzung des Kabinetts am Dienstagmorgen beschlossen worden. Um 12.00 Uhr soll eine landesweite Gedenkminute abgehalten werden. Auf bundeseigenen Gebäuden wurde zudem Trauerbeflaggung veranlasst.
Um 10.30 Uhr (in einer ersten Version hiess es 11.30 Uhr) will sich Kanzler Kurz in einer Rede an die Bevölkerung wenden. Derzeit werde mit allen verfügbaren Kräften mit Hochdruck an der weiteren Aufklärung der Situation gearbeitet, die Hintergründe der Tat erkundet sowie die Lage weiter gesichert, teilte das Kanzleramt weiter mit.
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9:43
Passantin: «Man muss ja irgendwie weitermachen»
Am Morgen nach dem Attentat in der Wiener Innenstadt sind die Menschen noch immer fassungslos. Eine Frau schildert dem ORF, sie habe in der Nacht kein Auge zugetan. Eine andere sagt: «Man muss ja irgendwie weitermachen.» Die Bevölkerung ist dazu angehalten, wenn möglich ihre Häuser nicht zu verlassen. Die Schulpflicht wurde für heute ausgesetzt, viele Eltern behalten ihre Kinder zuhause. Eine Passantin sagt: «Wir werden das mit den Kindern so behutsam wie möglich besprechen.»
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9:27
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Nach dem Anschlag wurde mehrere Wohnungen durchsucht, die Wohnung des Täters wurde aufgesprengt. Mehrere Personen seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit. 1000 Beamte sind nach Angaben des Innenministeriums in Wien im Einsatz. Aufgrund der weiteren polizeilichen Ermittlungen wurden die Bürger aufgerufen, die Innenstadt zu meiden.
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9:05
Zwei Freunde leisteten Erste Hilfe: «Wünsche dem Polizeibeamten gute Genesung»
In den sozialen Medien werden derzeit zwei Helden des Wiener Anschlags gefeiert: Die beiden türkischstämmigen Wiener Mikail und Recep waren gestern Abend am Tatort in der Wiener Innenstadt. Wie einer der beiden in einem Video schildert, leisteten sie sofort Erste Hilfe: Sie halfen, eine alte Dame in Sicherheit zu bringen und trugen einen Polizeibeamten zum Krankenwagen: «Ich wünsche ihm gute Genesung». Er stellt klar: «Wir türkischstämmigen Muslime verabscheuen jegliche Art von Terror. Wir stehen zu Österreich, wir stehen zu Wien. Wir sind zu jeder Zeit zur Hilfe bereit.»
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8:27
Gemeinderabbiner: «Glaube nicht, dass Täter unterschied, auf wen er schoss»
Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister befand sich zum Tatzeitpunkt in der Nähe und wurde von seiner Wohnung aus Zeuge des Anschlags. Er äussert sich im Interview mit dem ORF zu den Geschehnissen: «Der Täter hat gezielt auf die Menschen geschossen. Es war überraschend leise, die Menschen sind im Schock einfach nur gerannt.» Er verurteilt den Angriff auf den Frieden der Stadt. Zu einer möglichen antisemitischen Motivation meint er: «Das war eine Anti-Menschen-Motivation. Ich glaube nicht, dass der Mann unterschied, auf wen er schoss.»
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8:14
20'000 Videos zur Tatnacht eingegangen
Die Wiener Polizei hat gemäss eigenen Angaben rund 20'000 Videos zugeschickt bekommen, die Auswertung des Materials sei im Gange: Rund 20 Prozent werden genauer geprüft. Die Behörden rufen nach wie vor dazu auf, keine Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken zu verbreiten, um die Angst in der Bevölkerung nicht zu fördern.
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7:59
Weitere Passantin verstorben
Nach Angaben des österreichischen Innenministers ist ein weiteres Opfer gestorben. Damit wurden bei der Bluttat am Montagabend insgesamt vier Passanten getötet – zwei Männer und zwei Frauen, bestätigte Innenminister Karl Nehammer der Nachrichtenagentur APA.
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7:46
«Liberale Gesellschaft darf sich von einem terroristischen Akt nicht einschüchtern lassen»
Wolfgang Sobotka, Nationalratspräsident (ÖVP), verurteilt den Terroranschlag scharf. Besonders, weil die Menschen den Abend vor dem Lockdown geniessen wollten. Er sagt gegenüber dem ORF: «Eine liberale Gesellschaft darf sich von so einem terroristischen Akt nicht einschüchtern lassen.» Man müsse dem Terror die Stirn bieten, ihm den Nährboden entziehen mit allen Mitteln eines Rechtsstaates.
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7:29
Peter Balzli: «Die Leute wollten die letzten Stunden vor dem Lockdown geniessen»
Der Tag bricht an in Wien, der Schock über die Ereignisse der Nacht sitzt tief. SRF-Korrespondent Peter Balzli war gestern Abend selbst nur 300 Meter vom Tatort entfernt, als die ersten Schüsse fielen. Von seiner Wohnung aus blickt er auf den Tatort, wo die Ermittlungen noch immer laufen. Balzli: «Der Tag bricht jetzt an. Heute wäre ja der erste Tag des Lockdowns. Alle wollten die letzten Stunden noch geniessen. Die Stadt ist in einem Schockzustand.» Es gebe eine grosse Solidarität mit den Opfern.
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6:51
Die Polizei Wien über die bisherigen Erkenntnisse