2015 wurden in den USA fast 16'000 Tötungsdelikte registriert. Es ist der stärkste Anstieg seit mindestens 20 Jahren, wie die jüngsten Statistiken des Kriminalamts FBI, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen zeigen. Dies nachdem die Zahl der Tötungsdelikte in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat. Die Kriminalitätsrate ist allerdings immer noch deutlich tiefer als in den 90er Jahren.
In fast drei Vierteln der Fälle wurde eine Schusswaffe benutzt, so das FBI. Die Opfer sind sehr oft junge Afro-Amerikaner.
Trump prangert Kriminalität an
Die Zahlen könnten zum politischen Spielball im US-Wahlkampf werden. Donald Trump hat mehrfach kritisiert, dass die Kriminalität in den USA ausser Kontrolle gerate und das Land immer unsicherer würde. Sein Rezept: Ein hartes Durchgreifen der Polizei.
Trump ist unter anderem dafür, dass Polizisten Menschen willkürlich auf der Strasse anhalten und durchsuchen dürfen. Ein US-Gericht hat diese Taktik kürzlich als verfassungswidrig beurteilt.
Hillary Clinton dagegen setzt auf strengere Waffengesetze, um die Kriminalität zu senken. Sie fordert zudem nationale Richtlinien für Polizisten, wenn sie Gewalt anwenden.
Kriminalität besonders hoch in grossen Städten
Ein erheblicher Teil der Morde geschieht in grösseren Städten wie Baltimore, Chicago und Washington.
In Chicago ist die Gewalt in den letzten Monaten besonders eskaliert. Dort sind dieses Jahr bereits über 500 Menschen getötet worden, das ist schon jetzt mehr als im ganzen Jahr 2015. Verwahrloste Quartiere, Strassengangs und die verbreiteten Waffen tragen dazu bei.