Überschattet von den Terroranschlägen in Brüssel haben die Favoriten Hillary Clinton und Donald Trump wichtige Siege bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidaturen ihrer Parteien eingefahren. Trump und Clinton siegten im Bundesstaat Arizona jeweils mit deutlicher Mehrheit. Sie konnten sich von ihren parteiinternen Kontrahenten weiter absetzen.
Während sich Clinton die Delegiertenstimmen der Demokraten in Arizona trotz des klaren Sieges anteilig mit ihrem Kontrahenten Bernie Sanders teilen muss, heimst Donald Trump bei den Republikanern alle 58 zur Verfügung stehenden Delegierten ein. Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf seinem Weg zur Kandidatur.
Cruz holt sich Utah
Allerdings verlor Trump in Utah gegen Cruz klar. Das berichteten die Sender CNN und NBC. Trump lag demnach sogar noch hinter John Kasich, dem dritten verbliebenen Bewerber bei den Republikanern.
Da Cruz wahrscheinlich auf deutlich über 50 Prozent der Stimmen kommen wird, wird er alle 40 Delegierten in dem konservativen Mormomenstaat hinter sich bringen, Trump und Kasich gehen leer aus.
Kampfabstimmung um Trump immer unwahrscheinlicher
Trump verfügt derzeit über die Stimmen von etwa 740 Delegierten, für einen Sieg im ersten Wahlgang auf dem Parteitag im Juli in Cleveland braucht er 1237. Das bedeutet, dass er bei den ausstehenden Vorwahlen noch immer mehr als 50 Prozent der Delegierten gewinnen muss, um sein Ziel zu erreichen.
Teile der Parteiführung bei den Republikaner versuchen weiterhin, eine Nominierung Trumps zu verhindern. Dazu dürfte er aber auf keinen Fall die Schwelle von 1237 Delegierten überschreiten. Die Möglichkeit einer Kampfabstimmung auf dem Parteitag ist am Dienstag ein klein wenig unwahrscheinlicher geworden.
Rückzug aus oder Kooperation mit Europa?
Hillary Clinton wandte sich am Dienstagabend in Seattle an ihre Anhänger. «Amerika verfällt nicht in Panik», sagte sie angesichts der Terroranschläge in Brüssel. «Wir bauen keine Mauern und wir wenden unseren Freunden nicht den Rücken zu», betonte sie in Anspielung auf jüngste Äusserungen von Donald Trump.
Der hatte zuvor erklärt, die USA müssten überlegen, ihr Engagement in der Nato zurückzufahren. Er forderte erneut eine Lockerung der Gesetze, um umstrittene Verhörmethoden bis hin zur Folter zu ermöglichen. Clinton trat dem scharf entgegen. «Dies ist die Zeit, in der Amerika Führungsqualitäten zeigen muss, und nicht sich wegducken.»
Clinton weiter deutlich vor Sanders
Bei den Demokraten konnte sich die frühere Aussenministerin und First Lady Clinton weiter von ihrem Widersacher Bernie Sanders absetzen. Clinton hatte nach mehr als zwei Dritteln der ausgezählten Stimmen in Arizona einen klaren Vorsprung von 23 Punkten und wird einen Grossteil der Delegierten einheimsen.
Neben Arizona wählten die Demokraten auch in Idaho und Utah. In den beiden Staaten gewann Sanders, wie der Sender CNN und die Zeitung «Washington Post» berichteten. Eine stellenweise überwältigende Wahlbeteiligung hatte die Ergebnisse verzögert. In Idaho und Utah hatten sich teils kilometerlange Schlangen vor den Wahllokalen gebildet. Teilweise mussten Stimmzettel nachgedruckt werden.
Wahl am 8. November
Bei den Vorwahlen sieben die beiden grossen Parteien ihre Bewerber aus. Die beiden Spitzenkandidaten der Republikaner und Demokraten werden dann an Parteitagen im Sommer gekürt. Die Präsidentschaftswahl folgt am 8. November.
Bei den Demokraten ist die Ex-Aussenministerin Clinton klare Favoritin. Bei den Republikanern ist es Trump. Führende Vertreter der Konservativen wollen seine Kandidatur aber verhindern