US-Präsident Donald Trump will atomar aufrüsten. Die USA müssten wieder «ganz nach oben» kommen, erklärte er in einem Interview. Es ist allerdings sehr unwahrscheinlich, dass er seinen Worten auch Taten folgen lässt.
Falls er es täte, würde das von Ex-Präsident Barack Obama unterzeichnete New-Start-Rüstungsabkommen mit den Russen sofort hinfällig. Damit wären jegliche Chancen dahin, die Beziehungen zwischen den USA und Russland zu verbessern. Eine nukleare Aufrüstung der USA würde Trumps erklärtem Ziel, das Verhältnis mit Moskau zu verbessern, komplett zuwiderlaufen.
Prinzip der Abschreckung nicht begriffen
Die Aussage des Präsidenten deutet eher darauf hin, dass er das Konzept der nuklearen Abschreckung noch gar nicht richtig begriffen hat.
Mit Verteidigungsminister James Mattis und Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster stehen in Trumps Kabinett nun mindestens zwei militärisch erfahrene und vernünftige Leute an Spitzenpositionen. Man kann daher hoffen, dass sie dem Präsidenten das Abschreckungsprinzip beibringen werden.
Nicht die Zahl der Sprengköpfe zählt
Dabei spielt es militärisch überhaupt keine Rolle, ob ein Land 100, 120 oder 150 Mal vernichtet werden könnte. Im Gegensatz zum traditionellen Waffenarsenal, wo Aufrüstung zu mehr Kampfkraft führt, geht es bei den Atomwaffen nicht um deren Einsatz, sondern um die Drohkulisse.
Mit ihrem Waffenarsenal signalisieren die Atommächte, bei einem nuklearen Angriff, mit vernichtender Wirkung zurückschlagen zu können.
Dazu braucht es aber nicht 7000 nukleare Gefechtsköpfe, ein paar Hundert würden genügen. Man könnte im atomaren Bereich daher massiv weiter abrüsten, und trotzdem die Drohkulisse aufrechterhalten.