Das Wichtigste in Kürze
- Die Ölpipeline Dakota Access im US-Staat North Dakota soll fertig gebaut werden. Die zuständige Behörde werde die Baubewilligung für das letzte Teilstück am Mittwoch ausstellen, teilte das Justizministerium mit.
- Es geht um eine Unterführung unter dem Fluss Missouri. Die Pipeline führt an einem Indianerraservat vorbei.
- Der Stamm der Standing Rock Sioux will die Bewilligung anfechten. Er fürchtet um seine Wasserversorgung.
- US-Präsident Donald Trump hatte Ende Januar die Weisung erteilt, dass Projekt zu bewilligen. Sein Vorgänger Barack Obama hatte die Pläne noch gestoppt.
Die US-Streitkräfte wollen den Weg für den letzten Bauabschnitt der umstrittenen Ölpipeline Dakota Access freimachen. Die von US-Präsident Donald Trump angeordnete Überprüfung des Bauvorhabens sei abgeschlossen, erklärte das Ingenieurskorps der Armee.
Der Kongress sei informiert, dass die Streitkräfte dem Bau auf der ursprünglich geplanten Route am Missouri-Fluss und nahe dem Oahe-Staudamm in North Dakota die Genehmigung erteilen würden. Der zu bebauende Teilabschnitt gehört den Streitkräften.
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Umweltschützer und ein Stamm der Sioux fürchten Wasserverunreinigungen und eine Beeinträchtigung heiliger Stätten. Aller Voraussicht nach wird die Wiederaufnahme des Baus juristisch angegriffen werden. Auch neue Proteste sind zu erwarten. Gegen das Projekt hatte es monatelangen Widerstand gegeben, bei dem die Polizei oft sehr hart durchgriff.
Zwei Projekte wiederbelebt
Präsident Trump hatte Ende Januar zwei hochumstrittene Pipeline-Projekte wiederbelebt. Er unterzeichnete zwei Dekrete, mit denen er sowohl die Dakota-Access-Pipeline als auch die Keystone-XL-Pipeline neu genehmigte. Umweltorganisationen reagierten mit scharfer Kritik. Beide Ölprojekte waren unter Trumps Vorgänger Barack Obama gestoppt worden.
Das fragliche Stück ist der letzte Abschnitt der rund 1900 Kilometer langen Pipeline. Das Projekt kostet rund 2,7 Milliarden US-Dollar (rund 2,53 Mrd Euro).
Gebietsverträge werden verletzt
Unter Obama sollte eine Alternativroute geprüft werden, die nicht unter dem Lake Oahe entlangführt, einem Stück des Missouri. Er ist für die Indianer nicht nur ein Wasserreservoir, sie sehen auch alte Gebietsverträge verletzt.
Aus Unterlagen des US Army Corps of Engineers, tätig im Bereich Bauingenieurswesen, ging hervor, dass für das fragliche Stück Pipeline nicht einmal mehr zugesagte Umweltverträglichkeitsprüfungen vorgenommen werden sollen.
Heilige Stätten und Trinkwasser
Sioux-Indianer hatten monatelang mit Unterstützung anderer Stämme und von Umweltaktivisten gegen die Pipeline demonstriert, die von North Dakota durch mehrere Bundesstaaten bis nach Illinois verlaufen soll. Anfang Dezember konnten sie einen Zwischenerfolg für sich verbuchen.
Die Sioux-Indianer wehren sich gegen das Projekt, weil die Pipeline durch heilige Stätten auf dem Land ihrer Vorfahren verlaufen soll. Zudem befürchten die Ureinwohner eine Verseuchung ihres Trinkwassers durch Lecks in der Leitung.