FC-Bayern-Präsident Uli Hoeness hat insgesamt sogar 27,2 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Dies sagte die für seinen Fall zuständige Steuerfahnderin vor dem Landgericht München aus.
Die Summe ergab sich demnach aus der Neuberechnung seiner Steuern aufgrund der neu eingereichten Unterlagen. Hoeness hatte am Montag erklärt, er habe 18,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen.
Bei den 27,2 Millionen soll es sich um eine «Best-Case-Rechnung» zu Gunsten von Hoeness handeln, wie die Steuerfahnderin sagte.
Schon mit seinem Geständnis zum Prozessauftakt hatten Hoeness und seine Anwälte die Staatsanwaltschaft überrascht. Diese hatte dem 62-Jährigen in ihrer Anklage vorgeworfen, 3,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben.
Gefängnisstrafe droht
Nach den neuen Enthüllungen muss Hoeness mehr denn je eine Gefängnisstrafe befürchten. Nach Ansicht der Steuerfahnderin sind die vorgelegten Unterlagen auch lückenhaft, zudem habe Hoeness mehrere Fristen verstreichen lassen.
Der Prozess war ursprünglich auf vier Verhandlungstage angesetzt. Angesichts der immer komplexeren Sachlage wird damit gerechnet, dass der Richter weitere Termine ansetzt. Für Mittwoch liess er bereits den für Hoeness zuständigen Betriebsprüfer sowie einen Informatik-Experten der Steuerfahndung als Zeugen laden.