Das mysteriöse Verschwinden der Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord wirft zahlreiche Fragen auf. Zwei Passagiere hatten mit gestohlenen Pässen eingecheckt, zwei weitere Reisende gelten als verdächtig, und das Flugzeug verschwand bei gutem Wetter und mit einem erfahrenen Flugkapitän zwei Stunden nach dem Start vom Radar.
Am zweiten Tag in Folge suchten am Sonntag Dutzende Schiffe, Flugzeuge und Helikopter aus mehreren Ländern fieberhaft nach Anhaltspunkten zum vermissten Flug MH370. Die vietnamesischen Behörden berichten, möglicherweise eine Türe des Flugzeugs gesichtet zu haben. Zwei Schiffe seien unterwegs zu der Stelle.
Bislang konzentrierte sich die Suche auf ein Gebiet von rund 10'000 Quadratkilometern. An der Suche seien 34 Flugzeuge und 40 Schiffe beteiligt, hiess es. Unter anderem entsandten Vietnam, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Indonesien und die USA Material oder Personal für die Suchaktion.
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Bild 1 von 8. 9.3.2014: Vietnamesische Behörden hoffen, dass dieses Teil im Meer Aufschluss über den Verbleib der verschollenen Boeing 777 der Malaysian Airlines gibt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 8. 9.3.2014: Mit 22 Flugzeugen und 40 Schiffen wurde am zweiten Tag nach Verschwinden des Flugs MH370 nach Spuren gesucht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 8. Die Ursache für das Verschwinden des Flugs MH370 vom Radar ist noch immer unklar. Der Kontakt zur Boeing 777-200 der Malaysia Airlines war am frühen Samstagmorgen zwei Stunden nach dem Start in Kuala Lumpur abgebrochen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 8. 09.03.2014: China hat zusätzliche Kriegsschiffe ins Südchinesische Meer geschickt, um nach der vermissten Boeing zu suchen. An der Operation beteiligen sich dutzende Schiffe und Flugzeuge aus mehreren Ländern. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 8. 09.03.2014: Vietnamesen helfen mit. Hier unterstützen Fischer an der Küste der vietnamesischen Insel Phu Quoc die Suche. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 8. 09.03.2014: Hugh Dunleavy, der kaufmännische Leiter der Malaysia Airlines, sagte in Peking vor Journalisten: «Die Familienangehörigen müssen mit dem Schlimmsten rechnen – nach 30 Stunden ohne Kontakt zum Flugzeug.». Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 8. 09.03.2014: Die Angehörigen der Passagiere in der Unglücksmaschine durchleben bange Stunden. Nach mehr als 30 Stunden nach dem Verschwinden der Maschine müssen sie mit dem Schlimmsten rechnen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 8. 09.03.2014: Die Frau des malaysischen Premiers, Rosmah Mansor, nimmt sich der Angehörigen in Putrajaya an. Die Betroffenheit auf beiden Seiten ist gross. Bildquelle: Reuters.
Spurensuche im Südchinesischen Meer
Am Samstag war eine Ölspur in dem Seegebiet gesichtet worden. Es bleibt aber unklar, ob sie von der vermissten Maschine stammte. Zuvor hatte sich ein «ungewöhnlicher Gegenstand» als Holzstück entpuppt, das im Meer trieb.
Radarhinweise deuteten darauf hin, dass das Flugzeug kurz vor dem Verschwinden vom Radar umdrehte, wie Ermittler in Kuala Lumpur berichteten. Diese Hinweise überraschen, weil der erfahrene Pilot keinerlei Probleme gemeldet hatte und auch kein Notsignal gesendet hat.
Unfall oder Terroranschlag?
Malaysia schaltete am Wochenende die US-Bundespolizei FBI und ausländische Geheimdienste ein. Befeuert wurde der Verdacht auf einen Terroranschlag wegen mehreren Passagieren mit gestohlenen Pässen.
Laut SRF-Korrespondentin Ruth Bossard spricht die Tatsache, dass noch niemand die Verantwortung für einen möglichen Anschlag übernommen hat, gegen diese Theorie.
Trotzdem wird derzeit jede mögliche Spur verfolgt. «So haben die USA FBI-Spezialisten nach Malaysia geschickt, welche die lokalen Behörden unterstützen sollen», so Bossard.
Dass auch nach mehr als einem Tag keine Wrackteile gefunden wurden, spricht nach Angaben der Behörden dafür, dass das Flugzeug noch in der Luft zerstört wurde («mid-air disintegration»). Ein malaysischer Sicherheitsexperte sagte, das plötzliche Verschwinden zeige Parallelen zum PanAm-Flug 103, der 1988 über dem schottischen Ort Lockerbie nach einem Bombenanschlag explodiert war.
Bei den Ermittlungen werde nichts ausgeschlossen, sagten Malaysias Regierungschef Najib Razak und der Direktor der Behörde für Zivilluftfahrt auf Fragen nach einem möglichen Anschlag.
Das verschollene Flugzeug hatte im August 2012 auf dem Flughafen in Shanghai einen Unfall auf dem Rollfeld. Der Chef von Malaysia Airlines, Ahmad Jauhari Yahya, bestätigte, dass es sich um die gleiche Maschine handelte. Bei einer Kollision mit einem anderen Flugzeug auf dem Rollfeld riss damals etwa ein Meter an der Spitze einer Tragfläche ab. Der Schaden sei von Boeing repariert worden und die Maschine von den Luftfahrtbehörden anschliessend wieder für völlig flugtauglich befunden worden, sagte Yahya.