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Kröv in Rheinland-Pfalz Hoteleinsturz: Zwei Tote, alle Überlebenden geborgen

  • Im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz ist am späten Dienstagabend ein Hotel teilweise eingestürzt.
  • Bei dem Unglück in Kröv an der Mosel sind zwei Menschen getötet worden. Es handelt sich um eine Frau und einen Mann, wie die Einsatzkräfte bei einer Pressekonferenz mitteilten.
  • Bis am Mittwochabend sind alle neun Überlebenden aus den Trümmern geborgen worden: unter ihnen auch ein zweijähriges Kind und seine Mutter.
  • Nach rund 24 Stunden wurde auch die letzte noch vermisste Überlebende aus den Trümmern befreit.

Unter Applaus wurde die Frau am späten Abend aus den Trümmern getragen, wie ein Sprecher der Feuerwehr gegenüber der Nachrichtenagentur DPA bestätigte. Zuvor hatten die Einsatzkräfte schweres Gerät einer Spezialfirma eingesetzt, um zu der Frau zu gelangen. Sie hatten «Sprechkontakt» zu ihr und konnten sie mit Flüssigkeit versorgen.

Aufgrund der instabilen Lage des Hauses gestaltete sich die Arbeit der Retter schwierig. Einsatzleiter Jörg Teusch sprach am Mittwoch davon, dass die Gebäudestruktur einem Kartenhaus gleiche. Es sei ein komplettes Geschoss eingestürzt.

Nach Angaben der Polizei kam es Dienstagnacht um 23 Uhr zum Unglück – nur fünf Menschen konnten sich aus dem Gebäude retten. Neun Menschen wurden teils schwer verletzt und waren in den Trümmern gefangen. Die Einsatzkräfte hatten via Handy schnell zu einigen von ihnen Kontakt.

Auf Bildern vom Unglücksort ist zu sehen, dass Teile des mehrstöckigen Fachwerkgebäudes eingestürzt sind. Betontrümmer liegen auf dem Boden, die Rettungskräfte rückten mit mehreren Einsatzfahrzeugen an. 31 Anwohnerinnen und Anwohner aus der unmittelbaren Nachbarschaft mussten evakuiert werden.

«Aufgrund des Schadensbildes handelt es sich um einen extrem anspruchsvollen Einsatz, da das Gebäude nur unter grösster Vorsicht von den Einsatzkräften betreten werden kann», schreibt die Polizei. Laut dem SWR versuchten die Einsatzkräfte am Morgen, das Gebäude zu stabilisieren. Am Hotel seien zudem Messpunkte angebracht worden, um weitere Bewegungen festzustellen.

Die Bergung ist unglaublich schwierig.
Autor: Gregor Zehe Sprecher der Technischen Einsatzleitung

Der Sprecher der Technischen Einsatzleitung des Kreises Bernkastel-Wittlich, Gregor Zehe, sagte: «Die Bergung ist unglaublich schwierig.» Bei der instabilen Lage müsse man genau schauen, welchen Schritt man macht. Laut Einsatzleiter Jörg Teusch wurde über mehrere Stunden versucht, einen Zugang zu schaffen.

Rund 250 Helferinnen und Helfer – unter anderem von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) – waren vor Ort gewesen, darunter Spezialkräfte und eine Rettungshundestaffel. Auch mit Drohnen wurde der Unglücksort abgesucht. Wie es zu dem Einsturz des Gebäudes kommen konnte, ist bislang nicht bekannt.

SRF 4 News, 07.08.2024, 05:30 ; 

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