«Wir brauchen Klarheit über das, was sich zugetragen hat, und müssen die Lage weiter genau beobachten», sagte Argentiniens UNO-Botschafterin María Cristina Perceval nach der nächtlichen Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York.
Und der stellvertretende UNO-Generalsekretär Jan Eliasson ergänzte: «Wir hoffen, dass die Regierung uns Zugang gewährt und dass es die Sicherheitslage zulässt.» Derzeit sei allerdings beides nicht erfüllt.
Kein formeller Untersuchungsauftrag
Der Sicherheitsrat konnte sich allerdings nicht dazu durchringen, die UNO-Waffenexperten um den Schweden Ake Sellström formell mit einer Untersuchung zu beauftragen. 35 Länder hatten dies gefordert. Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verlangt dies.
Russland verhinderte eine verbindliche Deklaration. Moskau macht die Aufständischen selber für den Giftgas-Einsatz verantwortlich und spricht von einer gezielten Provokation.
Es hängt nun vom Regime Assad ab, ob die Experten Zugang zu dem betroffenen Gebiet erhalten.
Rasche Untersuchung unwahrscheinlich
Damit wird es wohl noch dauern, bis Klarheit herrscht, ob tatsächlich hunderte Syrer durch Giftgas starben. Während die Türkei und Israel das für gesichert halten, sehen Frankreich oder Grossbritannien erst sehr plausible Indizien.
Russland und die Regierung Syriens streiten gar alles rundweg ab. Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch werde man die Wahrheit erst erfahren, wenn die UNO-Inspektoren Zugang erhalten.
Völlig unklar ist auch, was Syriens Machthaber Assad, der ja momentan militärisch Oberwasser hat, ausgerechnet jetzt zum Einsatz der international geächteten C-Waffen bewogen haben sollte.
Syrische Oppositionelle hatten am Mittwoch von einem Giftgasangriff der Assad-Truppen berichtet. Dabei sollen nahe Damaskus hunderte Menschen getötet worden sein.