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Ermittlungen in Gang Nach Flugzeugabsturz: Kreml warnt vor Spekulationen

  • Ein Passagierflugzeug der Azerbaijan Airlines ist in Kasachstan abgestürzt. Laut Behörden kamen 38 Personen ums Leben, 29 überlebten teils schwer verletzt.
  • Die Maschine war auf dem Flug von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku nach Grosny, der Hauptstadt der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien.
  • Die Ursache für den Absturz ist noch unbekannt. Moskau warnt vor Spekulationen um einen möglichen Abschuss der Maschine.

«Es wäre falsch, eine Hypothese aufzustellen, bevor die Schlussfolgerungen der Untersuchung vorliegen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. 

Spekulationen um Abwehrrakete

Weil an der Aussenhaut des Flugzeugs ungewöhnliche Schäden zu sehen sind, gibt es Spekulationen um einen möglichen Abschuss der Maschine mit einer Flugabwehrrakete.

In der Ukraine etwa, aber auch im Lager der russischen Opposition im Ausland gab es Vorwürfe, die Flugabwehr habe die Maschine im Zuge eines Abwehrkampfes gegen einen ukrainischen Drohnenangriff beschossen. Der Vorsitzende des Senats in Kasachstan, Maulen Aschimbajew, wies dies als nicht belegte Behauptung zurück. 

Azerbaijan Airlines und die russische Luftfahrtbehörde schreiben zur Absturzursache, dass laut vorläufigen Informationen vieles darauf hindeute, dass sich der Pilot nach einer Kollision mit einem Vogelschwarm zu einer Notlandung entschlossen habe.

Flugschreiber geborgen

Die Ermittlungen nach der Ursache des Unglücks laufen. Bergungstrupps haben bereits am Mittwochabend am Unglücksort bei Aktau in den Trümmern der Maschine die Flugschreiber geborgen, auch bekannt als Blackbox.

An Bord der Maschine vom Typ Embraer 190 waren nach Angaben der Fluggesellschaft 67 Menschen. Azerbaijan Airlines spricht von 62 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern.

Das Flugzeug hätte von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku in Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien landen sollen. Die Maschine habe wegen schlechter Wetterbedingungen jedoch Kurs auf einen Ausweichflughafen genommen, so der aserbaidschanische Präsident. In der Nähe des Flughafens von Aktau am Kaspischen Meer stürzte das Passagierflugzeug dann ab.

Der Flugzeugtracker Flightradar24 analysierte, dass die Maschine die letzten 74 Minuten nur beschränkt steuerbar über das Kaspische Meer geflogen sei.

Passagiere überlebten im Heck der Maschine

In den Sozialen Medien wurden zahlreiche Videos des Unglücks verbreitet. Ein Video der kasachischen Nachrichtenagentur Tengrinews zeigt, wie die Maschine aus geringer Höhe an der Küste des Kaspischen Meeres kurz vor dem Flughafen Aktau abstürzt und in Flammen aufgeht.

Fotos zufolge wurde das Heck weniger beschädigt. Aus diesem Wrackteil wurden nach Medienberichten die überlebenden Passagiere gerettet. Bug und Mittelteil des Flugzeugs wurden dagegen zerstört.

Die kasachischen Behörden meldeten 29 überlebende Passagiere – jedoch teils schwer verletzt – 38 Menschen kamen ums Leben.

Trauertag in Aserbaidschan

Die Leichen würden nach Aserbaidschan überführt, hiess es auf der Plattform X in einem gemeinsamen Statement der Fluggesellschaft und des aserbaidschanischen Ministeriums für Notfallsituationen.

Liste der Überlebenden publiziert

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Von den verletzt in Spitäler gebrachten Überlebenden haben laut kasachischen Behörden 14 Menschen die Staatsangehörigkeit von Aserbaidschan, zehn von Russland und zwei von Kirgistan. Am Abend veröffentlichte die kasachische Agentur Tengrinews eine komplette Passagierliste, auf der auch die Staatsangehörigkeit fast aller Insassen aufgeführt wird. Bei einer Frau fehlten alle Angaben zur Person, ein elfjähriges Mädchen wurde mit deutscher Staatsangehörigkeit aufgelistet.

In Aserbaidschan wurde ein Trauertag ausgerufen. Die Flaggen wurden landesweit auf Halbmast gesetzt. Für den Donnerstag geplante Kulturveranstaltungen in Theater- und Konzerthäusern, die dem Kulturministerium unterstehenden, seien verschoben worden.

Tagesschau, 25.12.2024, 19:30 Uhr ; 

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