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Todesfahrt am Neujahrstag New Orleans: FBI ermittelt zu möglichen weiteren Verantwortlichen

  • In der US-amerikanischen Südstaatenmetropole New Orleans ist es in der Neujahrsnacht laut der US-Bundespolizei FBI zu einem «Akt des Terrorismus» gekommen.
  • Im berühmten Ausgehviertel French Quarter ist ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast. Es gab 10 Tote und 35 Verletzte.
  • Der mutmassliche Täter wurde nach der Fahrt während eines Schusswechsels mit der Polizei erschossen worden sein.
  • Das FBI bestätigt in einer Stellungnahme Medienberichte, wonach der Mann eine IS-Flagge in seinem Fahrzeug hatte.

Ermittler haben an Bord des Tatfahrzeugs eine Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gefunden. Das FBI ermittelt nun, ob der Verdächtige Verbindungen zu Terrororganisationen hat, wie die Bundespolizeibehörde mitteilte.

«Sugar Bowl» wird verschoben

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Der «Sugar Bowl» wird um einen Tag verschoben. Das Football-Spiel zwischen den College-Mannschaften Notre Dame und University of Georgia solle nun am Donnerstag stattfinden, sagte der zuständige Organisationschef Jeff Hundley bei einer Pressekonferenz. 

«Die Entscheidung, das Spiel zu verschieben, war keine einfache», sagte Troy Carter, Abgeordneter der Demokraten. «Sie wurde getroffen mit einem einzigen Ziel: Der öffentlichen Sicherheit.» Auch das Weisse Haus und das Ministerium für Innere Sicherheit seien involviert gewesen. Er werde das Spiel besuchen, sagte der Gouverneur Louisianas, Jeff Landry. Der traditionell in New Orleans ausgerichtete «Sugar Bowl» zieht jedes Jahr Zehntausende Menschen aus dem ganzen Land an. 

Ausserdem sucht die US-Bundespolizei FBI nach möglichen weiteren Tätern. Man glaube nicht, dass der Mann «alleine verantwortlich» gewesen sei, sagte Alethea Duncan vom FBI bei einer Pressekonferenz.

Deswegen schaue sich das FBI alle Kontakte des Mannes und eine Reihe möglicherweise verdächtiger Menschen ganz genau an und bitte auch die Öffentlichkeit um Hilfe. «Wir wollen nichts ausschliessen.»

Mutmasslicher Täter war US-Staatsbürger

Bei dem nach einem Schusswechsel mit der Polizei gestorbenen Mann handelt es sich laut der US-Bundespolizei um einen 42 Jahre alten US-Staatsangehörigen aus Texas.

Im Tatfahrzeug fanden die Ermittler nach FBI-Angaben zudem mehrere selbstgebaute Sprengkörper und Waffen. Es werde derzeit geprüft, ob diese wirklich hätten gezündet werden können. Auch in der Nähe des Tatorts seien weitere solcher Objekte gefunden worden. Beim Tatfahrzeug habe es sich um einen Mietwagen gehandelt, hiess es weiter. Wie der Täter an das Auto gekommen sei, werde derzeit ermittelt. 

Nach Ansicht der Polizei legte der Fahrer ein «sehr absichtliches Verhalten» an den Tag. «Er versuchte, so viele Menschen zu überfahren wie möglich», sagte New Orleans' Polizeichefin Anne Kirkpatrick in einer Pressekonferenz.

Der Vorfall ereignete sich demnach auf der Ecke der beiden Hauptstrassen des French Quarter – Canal und Bourbon Street – in den frühen Morgenstunden des Neujahrstages (Ortszeit). Dieser Teil der Stadt ist ein beliebtes und auch in der Neujahrsnacht belebtes Ausgehviertel.

FBI untersucht «Akt des Terrorismus»

Das FBI sprach davon, dass es einen «Akt des Terrorismus» untersuche. Auch die Bürgermeisterin von New Orleans, LaToya Cantrell, nannte den Vorfall einen «Terroranschlag».

Der US-Sender CBS News berichtete, dass es sich laut Augenzeugen um einen grösseren Pick-up-Truck gehandelt haben soll, der mit hoher Geschwindigkeit auf der Bourbon Street in die Menge gefahren sei.

Anschliessend soll der Fahrer ausgestiegen und mit einer Waffe geschossen haben, worauf die Polizei mit Schüssen reagiert habe. Dabei soll der Mann getötet worden sein.

Der mutmassliche Täter soll auf seiner Fahrt auch auf zwei Polizisten geschossen haben. Beide seien im Krankenhaus und in «stabilem Zustand», sagte Polizeichefin Kirkpatrick.

Auch Touristen unter Verletzten

Die Zahl der Verletzten hat sich nach Polizei-Erkenntnissen inzwischen auf 35 erhöht, bei den meisten davon handele es sich laut ersten Ermittlungen um Menschen aus New Orleans, wenige von ihnen seien Touristen, so Kirkpatrick weiter.

Rettungskräfte waren mit einem massiven Aufgebot vor Ort. Laut einem Reporter des Senders WWLTV liess die Polizei Restaurants und Bars auf der Bourbon Street räumen und sperrte die Strasse weiträumig ab.

SRF 4 News, 01.01.2025, 13 Uhr ; 

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