So viele hatten so lange davor gewarnt. Und doch ist der Schock gross. Die Schüsse auf Donald Trump bedeuten einen Wendepunkt in der US-amerikanischen Politik.
Noch am Morgen vor dem Attentat auf Donald Trump gab es Warnungen vor politischer Gewalt im Umfeld der am Montag beginnenden Parteiversammlung der Republikaner. An dieser wird Trump offiziell zum Kandidaten der Partei gekürt werden. Auch die im August stattfindende Parteiversammlung der Demokraten gilt als Hochrisikoveranstaltung.
Die Gewalt lag in der Luft
Die «New York Times» zitierte noch in der Nacht nach dem Angriff auf Trump eine landesweite Umfrage des Chicagoer Politologen Robert Pape. In dessen jüngster Erhebung hatten erst vor einem Monat zehn Prozent der Befragten angegeben, dass sie es gerechtfertigt finden würden, Gewalt einzusetzen, um Donald Trump vor einer weiteren Präsidentschaft fernzuhalten. Gleichzeitig gaben sieben Prozent der Befragten an, sie würden den Gebrauch von Gewalt gutheissen, um Trump ins Weisse Haus zurückzubringen.
Die Schüsse kamen nicht aus heiterem Himmel. Die Gewalt lag in der Luft.
Ein gefährlicher Zustand
Wie die USA in ihrem polarisierten Zustand auf diese Schüsse reagieren werden, ist nicht abzusehen. Viele auf beiden Seiten des politischen Spektrums versuchen mit mässigenden Aussagen, die Spannungen zu mindern. Andere aber machen direkte Vorwürfe.
Das ist in dem Zustand, in dem sich die USA aktuell befinden, äusserst gefährlich.