In den vergangenen Monaten habe die Volksrepublik China destabilisierend und einseitig gehandelt, als sie ihre Ansprüche auf das Gebiet geltend gemacht habe, sagte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am internationalen Sicherheitsgipfel in Singapur.
«Wir äussern uns nicht zu den unterschiedlichen Territorialansprüchen. Aber wir lehnen jede Art von Einschüchterung, Nötigung und Gewaltandrohung ab», sagte Hagel.
Den Verbündeten der USA in der Region sicherte Hagel zu, dass allfällige Kürzungen im amerikanischen Armeebudget nicht zulasten des Asien-Pazifik-Raums gehen würden.
Zwischenfall im Ostchinesischen Meer
Fast gleichzeitig wie die USA die Territorialansprüche China mit ungewöhnlich scharfen Worten kommentierten, wirft Japan der chinesischen Küstenwache erneut vor, mit Booten in das Hoheitsgewässer zweier umstrittener Inseln im
Ostchinesischen Meer vorgedrungen zu sein.
Zwei Schiffe seien gegen zehn Uhr morgens (3 Uhr MESZ) in die Zwölf-Meilen-Zone vor den Senkaku-Inseln eingedrungen. Dies teilte die japanische Küstenwache mit. Nach ihren Angaben war es der zwölfte derartige Zwischenfall in diesem Jahr.
China verweist auf «historische Rechte»
Die unbewohnte Inselgruppe wird von Tokio kontrolliert. Aber auch China beansprucht die Inseln für sich, die es Diaoyu nennt. Diese liegen in fischreichen Gewässern. In der Umgebung werden grössere Öl- und Gasvorkommen vermutet. China schickt immer wieder Schiffe in das Seegebiet um die Insel, um Stärke zu zeigen.
Peking erhebt Anspruch auf fast das gesamte Südchinesische Meer, auch auf Regionen vor den Küsten von Nachbarländern. Die Volksrepublik beruft sich dabei auf «historische Rechte», die sie zunehmend aggressiv durchsetzen will. Derzeit kommt es deswegen immer wieder zu Zusammenstössen auch mit Vietnam.