Noch halten sich die USA aus dem Konflikt in Mali heraus. Das könnte sich aber bald ändern. Das Verteidigungsministerium erwägt offenbar den Einsatz von ferngesteuerten Überwachungsdrohnen im Krisengebiet von Mali. SRF-Korrespondent Fredy Gsteiger sagt: «Es ist sehr schwierig, menschliche Spione einzuschleusen in diese engmaschigen Islamistengruppen.»
Im Visier der vorerst unbewaffneten US-Operation aus der Luft sind Gruppen des Terrornetzwerkes Al-Kaida sowie islamistische Extremisten. Das berichtete die Tageszeitung «New York Times» am Montag.
Zu den möglichen Standorten zählten Regierungsmitarbeiter das im Osten an Mali grenzende Niger sowie das südlich von Mali gelegene Burkina Faso. Die Drohnen könnten so schnell wie möglich die von Frankreich geführte Mission in Mali unterstützen, hiess es. «Die Drohnen könnten Informationen beschaffen und in einem weiteren Schritt auch gezielt Terroristen töten», sagt Gsteiger.
Die einzige ständige Militärbasis der USA in Afrika liegt in Dschibuti, weit im Osten des Kontinents. Vertreter des Militärs bestätigten auch dem Fernsehsender Fox News entsprechende Pläne und Niger als Standort. Allerdings befinde sich der Stützpunkt noch in der Planungsphase. Weder das Pentagon noch das Weisse Haus oder die Regierung in Niger hätten die Pläne bestätigt.
IWF und Japan sichern Mali Millionen zu
Nebst technischer Hilfe aus der Luft ist auch finanzielle Unterstützung in Sicht. Japan kündigte an, das westafrikanische Land und andere Staaten der Sahel-Zone mit zusätzlich 120 Millionen Dollar zu unterstützen.
Das Geld solle helfen, die Region zu stabilisieren und die Sicherheit zu verbessern, erklärte der japanische Aussenminister Fumio Kishida. Unter anderem sei es zur Finanzierung von Friedenseinsätzen gedacht.
Der IWF seinerseits gewährte Mali einen Kredit von 18,4 Millionen Dollar. Dieser solle dem Land erlauben, sich von der Rezession zu erholen und die wirtschaftliche Stabilität wiederherzustellen.
Nur ein Tropfen auf den heissen Stein
Doch diese erste Finanzspritze ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Benötigt würden für den Militäreinsatz der Allianz 950 Millionen Dollar. Dies sagte der Präsident der Elfenbeinküste und Vorsitzende der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas, Alassane Ouatarra, bei der Eröffnung einer Geberkonferenz für das Krisenland in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba.
10'000 Soldaten würden benötigt, um das riesige Land aus der Hand von islamistischen Extremisten zu befreien – weit mehr als die ursprünglich geplanten 3300, fügte er hinzu.