Mehr zum Kampf um Kobane
In Kobane rücken die IS-Dschihadisten weiter vor und bauen ihre Machtposition aus, auch mit Selbstmordattentätern. Für die kurdischen Kämpfer wird die Lage immer verzweifelter.
Der kurdische Aktivist Farhad al-Schami berichtete der Nachrichtenagentur dpa am Telefon aus der umkämpften Enklave, es gebe heftige Gefechte im Süden, Westen und vor allem im Osten der Stadt.
Kurden schlagen Angriffe zurück
Den nur mit leichten Waffen ausgerüsteten kurdischen Kämpfern sei es gelungen, während der Nacht mindestens sieben Angriffe der Dschihadisten im Südwesten zurückzuschlagen. Ismat Hassan vom Verteidigungsrat in Kobane sagte der kurdischen Nachrichtenagentur Welati, seine Kämpfer hätten in der Nacht mindestens zwei Selbstmordanschläge von IS-Angreifern in der Nähe des Zentrums vereitelt. Die Kurden kämpften erbittert um die Kontrolle einer wichtigen Verbindungsstrasse zur Türkei.
Weitere Luftangriffe geflogen
Nach Angaben der syrischen Menschenrechtsbeobachter griff die von den USA geführte Anti-IS-Koalition während der Nacht die Kämpfer der IS-Miliz im östlichen und südlichen Teil von Kobane aus der Luft an. Doch damit allein lässt sich der IS-Vormarsch kaum stoppen. Doch vom Boden aus eingreifen will niemand. Es blieb bisher bei warnenden Worten.
Die EU zeigt sich sehr besorgt über die Kämpfe in der syrischen Stadt nahe der türkischen Grenze. Die EU, die Türkei sowie regionale und internationale Partner müssten verstärkt zusammenarbeiten, um der Bedrohung durch die IS zu begegnen, sagte der Sprecher der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton.
Luftangriffe auswerten
Die internationale Militärkoalition gegen den IS kommt am Dienstag zu Beratungen zusammen. Die mehr als 20 Militärchefs wollen an ihrem Treffen in Washington über die bisherigen Erfolge der Luftangriffe auf IS-Stellungen diskutieren.
Ein Thema soll auch die Ausbildung der irakischen Regierungstruppen sowie moderater syrischer Kämpfer sein. Für Kobane könnte es dann bereits zu spät sein.