2001
Griechenland gehört seit 2001 zur Euro-Zone. Später stellt sich heraus, dass sich das Land den Beitritt mit frisierten Zahlen erschlichen hatte.
September 2004:
Nach Berechnungen des europäischen Statistikamtes Eurostat hat Griechenland seine Zahlen zum Haushalsdefizit seit 2000 manipuliert. Eurostat kommt auf deutlich höhere Defizite.
5. Oktober 2009:
Mit Beginn des neuen Jahrtausends verschlimmert sich die finanzielle Misere, seit 2009 ist sie offensichtlich. Bei vorgezogenen Parlamentswahlen gewinnen die oppositionellen Sozialisten. Giorgos Papandreou wird Ministerpräsident. Er kündigt ein Hundert-Tage-Sofort-Programm an, um die griechische Wirtschaft aus der Krise zu bringen. Gleichzeitig revidiert die Staatsverschuldung drastisch 12,7 Prozent nach oben.
Mai 2010:
Die Eurostaaten und der Internationale Währungsfonds (IWF) gewähren Kredite im Volumen von 110 Milliarden Euro. Im Gegenzug muss sich die griechische Regierung zu Sparmaßnahmen verpflichten. In den kommenden Jahren werden diese immer wieder als zu hart kritisiert. Die internationale Geldgeber hingegen werden aufgrund der aus ihrer Sicht schleppenden Umsetzung an den Rande der Geduld getrieben.
April 2010:
Athen bekommt an den Finanzmärkten praktisch keine Kredite mehr und bittet als erstes Euroland in der Schuldenkrise um internationale Hilfe.
Hintergrund: Marodes Griechenland
Ohne Fakelaki- das griechische Schmiergeld- läuft in Griechenland gar nichts, die Steuermoral ist die Schlechteste im ganzen EU-Raum. Der Staat steht nahe am Abgrund– mit harten Folgen für die Bevölkerung. Die Rundschau zeigt das Porträt einer alleinerziehenden Mutter dreier Kinder und eines Hafenarbeiters am Vorabend des grossen Generalstreiks.
Mai 2010:
Die Eurostaaten und der Internationale Währungsfonds (IWF) gewähren Kredite im Volumen von 110 Milliarden Euro. Im Gegenzug muss sich die griechische Regierung zu Sparmaßnahmen verpflichten. In den kommenden Jahren werden diese immer wieder als zu hart kritisiert. Die internationale Geldgeber hingegen werden aufgrund der aus ihrer Sicht schleppenden Umsetzung an den Rande der Geduld getrieben.
Mai 2011:
Erste Berichte über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone sorgen für Aufregung. Es wird immer klarer, dass das tief in der Rezession steckende Land mehr Geld braucht.
Juli 2011:
Die Euroländer beschliessen den zweiten Griechenland-Plan mit Krediten über 109 Milliarden Euro. Wirtschaftshistoriker Tobias Straumann sagt, warum erneut geholfen wird und was die kritische Situation für die Schweiz bedeutet.
Oktober 2011:
Griechenland erreicht die vereinbarten Sparziele nicht. Auf zwei Gipfeltreffen binnen vier Tagen wird ein neuer Rettungsplan geschmiedet. Athen bekommt neue Hilfen von 100 Milliarden Euro, weitere 30 Milliarden sichern einen Schuldenschnitt ab, infolgedessen private Gläubiger nun auf mehr als 50 Prozent ihrer Forderungen verzichten.
November 2011
Regierungschef Papandreou kündigt überraschend eine Volksabstimmung über das neue Hilfspaket an. Unter internationalem Druck lässt er von dem Vorhaben ab, tritt aber zurück. Eine Übergangsregierung unter Führung des früheren Vizepräsidenten der Europäischen Zentralbank, Lucas Papademos, leitet vorübergehend die Geschicke des Landes.
Hintergrund: Diese Griechen – Van Gent erklärt die Krise
Griechenland-Korrespondent geht in diesem Dokumentarfilm der Frage nach, wie Griechenland in diese Krise rutschen konnte. Was hat Griechenland selber dazu beigetragen, dass es so weit kommen konnte?
Mai 2012:
Bei der Parlamentswahl strafen die Griechen die Traditions-Parteien Nea Dimokratia und Pasok ab, die aus ihrer Sicht das Land einem internationalen Spardiktat unterworfen haben. Parteien wie das Linksbündnis Syriza, welche die Sparvereinbarung aufkündigen wollen, legen kräftig zu. Alexis Tsipras wird ein erstes Mal in Europa wahrgenommen. Eine Regierungsbildung scheitert.
Juni 2012:
Bei der zweiten Parlamentswahl nach nur sechs Wochen wird die konservative Nea Dimokratia stärkste Kraft, verfehlt aber die absolute Mehrheit. ND-Chef Antonis Samaras rückt an die Spitze der Regierung.
Hintergrund: Die versickerten Milliarden
Um Griechenland zu retten, braucht es viel Geld. Zwei Hilfspakete sind bereits gesprochen, ein drittes könnte folgen. Doch nicht erst seit dem Ausbruch der Krise, sondern bereits seit ihrem EU-Beitritt 1981 hängen die Griechen am Tropf der EU. «ECO» hat berechnet, wie viel Geld nach Griechenland geflossen ist und weshalb die Hilfen bis heute keine Wirkung entfalten.
Juni 2013:
Die zeitweise um das Schicksal Griechenlands herrschende Panik hat sich gelegt. Samaras schafft es trotz knapper Mehrheiten immer wieder, die geforderten Sparauflagen durchs Parlament zu bringen. Das Volk leidet weiterhin unter der Krise. Proteste und Streiks sind die Folge.
Februar 2014:
Griechenland wird in diesem Jahr nach jahrelanger Rezession einer EU-Prognose zufolge wieder ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent verzeichnen.
Hintergrund: Teures Griechenland: Der Ursprung des Übels
Selbst wenn Griechenland die Staatsschulden erlassen würden, wären seine Probleme nicht gelöst. Griechenland ist international nicht konkurrenzfähig – im Gegensatz zu Deutschland, das am meisten von allen EU-Ländern exportiert. Grund ist die Entwicklung der Lohnstückkosten. Eine «ECO»-Reportage zeigt, was die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge für griechische Unternehmer bedeuten.
April 2014
Nach monatelanger Verzögerung geben die Euro-Finanzminister während ihres Treffens in Athen eine weitere Milliardentranche frei. Die griechische Regierung hofft inzwischen, nach Ablauf des zweiten Hilfsprogramms am Jahresende ohne ein drittes Rettungspaket auszukommen.
Januar 2015
Mit Blick auf die Neuwahlen ist die Debatte über einen Austritt des Landes aus der Eurozone wieder voll entbrannt. Vom «Grexit» ist die Rede, also vom Ausstieg Griechenlands aus dem Euro.
Hintergrund: Hoffnung und Resignation bei jungen Griechen
Die Hälfte der 16- bis 24-jährigen Griechen sind arbeitslos. Am Sonntag wird in Griechenland ein neues Parlament und eine neue Regierung gewählt. «10vor10» hat eine junge Griechin begleitet und zeigt, dass die Krise auch eine selbstbewusste und hoffnungsvolle neue Generation hervorgebracht hat.