- In der Nordsee sind vor der britischen Küste ein Tanker und ein Frachtschiff zusammengestossen.
- Der Tanker «Stena Immaculate» steht nahe der Küste von Yorkshire in Flammen.
- Bei der Kollision ist Flugzeugtreibstoff ausgetreten. Das teilte der Betreiber der «Stena Immaculate», das US-amerikanische Unternehmen Crowley, mit.
Der unter US-Flagge fahrende Öltanker «Stena Immaculate» kollidierte aus bislang nicht geklärter Ursache mit dem unter portugiesischer Flagge fahrenden Frachtschiff «Solong» und geriet in Brand.
Gemäss dem Betreiber der «Stena Immaculate», dem US-Unternehmen Crowley, wurde ein Tank mit sogenanntem Jet-A1-Treibstoff, einem Kerosin-Typ für Düsentriebwerke, beschädigt. Zur genauen Menge des ausgelaufenen Treibstoffs machte Crowley zunächst keine Angaben.
Nach Angaben der Analyseplattform Marine Traffic lag die grössere «Stena Immaculate» vor Anker, als die «Solong» mit ihr kollidierte.
Auf Fotos und Videos, die Aufnahmen von der Unglücksstelle zeigen sollen, sind dichte Rauchschwaden zu sehen. Die Umrisse der Schiffe sind teilweise nur zu erahnen. Der erste Alarm war um kurz vor 11 Uhr MEZ ausgelöst worden.
Besatzungsmitglieder an Land gebracht
Mehr als 30 Menschen seien von anderen Schiffen an Land gebracht worden, schrieb die Nachrichtenagentur PA. Laut Crowley konnte die Besatzung der «Stena Immaculate» in Sicherheit gebracht werden.
Über etwaige Verletzungen lagen keine genauen Angaben vor. Die BBC zitierte einen britischen Abgeordneten, wonach eine Person ins Spital gebracht wurde, alle anderen 36 Seeleute von beiden Schiffen seien in Sicherheit. Noch am Nachmittag war von mehreren Vermissten die Rede.
Der Vorsitzende des Stadtrates der nahegelegenen Stadt Hull sprach in der BBC von einer «verheerenden» Lage. Die potenziellen Umweltfolgen seien besorgniserregend, in den kommenden Tagen müsse «sehr schnell» daran gearbeitet werden, diese zu verstehen, so Hanell.
Die Küstenwache prüft, ob und welche Massnahmen zur Bekämpfung von Umweltbedrohungen erforderlich sein könnten.
Viel befahrene Schifffsroute
Auch die Internationale Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (IMO) beschäftigte sich mit der Kollision. Der Vorfall werde geprüft, hiess es.
Das Seegebiet, in dem sich die Kollision ereignete, gilt als stark frequentierte Schifffahrtsroute zwischen den Häfen an der britischen Nordostküste und niederländischen sowie deutschen Häfen.