Was ist geschehen? Am Montagabend fuhr ein Lastwagen auf einen der grössten Weihnachtsmärkte Berlins zu mitten in die Menschenmenge. Er fuhr auf dem Markt 50 bis 80 Metern weit und tötete dabei 12 Menschen, 49 wurden teils schwer verletzt. Der ursprüngliche Fahrer des Lastwagens wurde erschossen auf dem Beifahrersitz. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nimmt den Angriff für sich in Anspruch.
Was ist mit dem Täter? Der mutmassliche Attentäter ist in der Nacht auf Freitag am Bahnhof Sesto San Giovanni, zwischen Mailand und Monza, erschossen worden. Der Flüchtige war einer Polizeistreife verdächtig erschienen und daraufhin kontrolliert worden. Er eröffnete das Feuer, welches die Beamten sofort erwiderten. Der Gesuchte wurde bei dem Schusswechsel getötet, ein Polizist wurde verletzt.
Zuvor hatten die deutschen Behörden auch öffentlich nach der verdächtigen Person gesucht. Asyl-Papiere auf seinen Namen waren nach dem Anschlag im LKW gefunden worden. Der Tatverdächtige soll sich in der Vergangenheit jedoch verschiedener Namen bedient haben.
Der Gesuchte wurde im Juni 2016 in Deutschland als Asylbewerber abgelehnt, konnte aber nicht abgeschoben werden, weil er keine gültigen Ausweispapiere bei sich hatte. Er war bereits im Visier der Behörden, ist als potenziell gefährlich eingestuft worden und in der Islamistenszene vernetzt.
Wer war der Beifahrer im Lkw? Der ursprüngliche Fahrer aus Polen, dessen Leiche auf dem Beifahrersitz des Lastwagens gefunden worden war, ist mit einer kleinkalibrigen Waffe erschossen worden, von der jede Spur fehlt. Der Pole hat offenbar bis zum Attentat noch gelebt. Ein Ermittler hat von einem Kampf gesprochen. Er war laut dem polnischen Speditions-Eigentümer am Montag seit ab etwa 16 Uhr nicht mehr zu erreichen. Im Führerhaus des Lastwagens wurde blutverschmierte Kleidung gefunden.
Die offene Frage: Unklar ist, ob die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hinter dem Anschlag steht. Sie hatte zwar den Angriff für sich reklamiert. Allerdings erfolgte die Erklärung erstmals, bevor der Täter gefasst oder getötet wurde. Täterwissen gab der IS – wie auch schon in früheren Fällen – in seinem Bekenntnis nicht bekannt.
Die Weihnachtsmärkte: In allen Bundesländern wird die Polizeipräsenz erhöht, vor allem bei den Weihnachtsmärkten. Mit Betonbarrieren werden die Zugänge zu den grösseren Märkten erschwert.