- Die Zahl der Todesopfer nach der Explosion im Hafen von Shahid Radschaei in der südiranischen Provinz Hormusgan ist nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders Irib auf mindestens 40 gestiegen.
- Verletzt wurden laut Irib über 1000 Personen.
- Die Wucht der Detonation richtete nach ersten Informationen auch erhebliche Schäden an der Infrastruktur des Hafens an, wie der iranische Staatssender Irib und andere Medien berichteten.
- Als Ursache des Unglücks wird ein Vorfall in einem Treibstofflager vermutet. Die Abklärungen laufen jedoch noch.
Mohammed Dschamalian, der als Mitglied des parlamentarischen Gesundheitsausschusses an den Unglücksort geschickt wurde, sprach von entsetzlichen Szenen in der örtlichen Gerichtsmedizin. «Einige der Toten konnten aufgrund ihrer schweren Verbrennungen nicht mal identifiziert werden und es müssen daher DNA-Proben entnommen werden», sagte er der Nachrichtenagentur Ilna.
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Bild 1 von 6. Die Brandbekämpfung nach der Explosion ist immer noch im Gang. Bildquelle: Keystone/Mahdi Nori/Fars News Agency via AP.
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Bild 2 von 6. Das Ausmass der Explosion und die Rauchwolke sind aus dem Flugzeug zu sehen. Bildquelle: Reuters/Iran's Presidential website/WANA (West Asia News Agency).
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Bild 3 von 6. Die Bevölkerung ist aufgerufen worden, Blut für die zahlreichen Verletzten zu spenden. Bildquelle: Reuters/Iran's Presidential website/WANA (West Asia News Agency).
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Bild 4 von 6. Bei der Explosion sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Bildquelle: Keystone/EPA/IRIB HANDOUT.
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Bild 5 von 6. Mehr als 1000 Personen wurden verletzt. Bildquelle: Keystone/EPA/Mohammad Rasoul Moradi.
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Bild 6 von 6. Die Medien sprachen auch von Schwerverletzten. Bildquelle: Keystone/AP/Mohammad Rasoul Moradi/IRNA.
Unter den Verletzten seien 280 schwer verletzt, mehr als 120 mussten notoperiert werden. Die Ärzte gehen laut Dschamalian davon aus, dass es unter den Schwerverletzten noch mehr Tote geben wird.
Laut Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani sind die Spitäler in der Provinz mit der Behandlung der vielen zum Teil Schwerverletzten überfordert und daher müssen viele Patienten in andere Städte verlegt werden. Die Einwohner der Provinz Hormusgan werden weiterhin aufgerufen, Blut für die Verletzten zu spenden.
Spekulationen über Ursache
Die örtlichen Behörden behaupten, dass die Lage in der Hafenstadt wieder normal sei, über die Ursache der Katastrophe aber herrscht weiterhin Stillschweigen. Hat sich die Detonation, wie ursprünglich berichtet, in einem Treibstofflager des Hafens ereignet?
Auch ein Sabotageakt durch den Erzfeind Israel wird nicht ausgeschlossen. Zudem gibt es in den Sozialen Medien Gerüchte, wonach Raketentreibstoff in einem der Lagerhäuser die gewaltige Explosion ausgelöst habe.
Wir sollten keine spekulativen Informationen verbreiten.
Eine Regierungssprecherin hat öffentlich vor voreiligen Spekulationen in den Medien gewarnt. «Wir sollten uns an die offiziellen Angaben halten und keine spekulativen Informationen verbreiten», sagte Fatemeh Mohadscherani der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
Präsident fordert lückenlose Aufklärung
Irans Präsident Massud Peseschkian hat eine lückenlose Aufklärung des Unglücks angeordnet und zu diesem Zweck ein Spezialteam mit zwei Ministern an den Unglücksort entsandt. Mehrere Staatschefs, darunter der russische Präsident Wladimir Putin, haben dem Iran ihr Beileid zu dem Unglück ausgesprochen.
Wie der Kreml mitteilte, schickte Russland zudem zwei Zivilschutzflugzeuge mit Personal in den Iran, um bei den Löscharbeiten zu helfen. Auch Einheiten der iranischen Luftwaffe und Marine wurden als Hilfstruppen eingesetzt.
Die Wucht der Detonation war so gewaltig, dass die Druckwelle noch in einem Umkreis von 50 Kilometern zu spüren war. Sie richtete erhebliche Schäden an der Hafeninfrastruktur an und wird den Im- und Export des Landes auf unabsehbare Zeit beeinträchtigen.