Die Gelbfieber-Mücke, die auch für die Zika-, Dengue- und Chicungunya-Infektionen verantwortlich ist, existiert bereits in 21 Ländern Nord- und Südamerikas. Begünstigt vom Klimawandel und höheren Temperaturen wird sich die Mückenplage laut der Weltgesundheitsorganisation WHO auf alle amerikanischen Länder ausdehnen. Nur zwei Länder dürften aufgrund der klimatischen Verhältnisse verschont bleiben: Chile und Kanada.
Brasilien hart getroffen
In Brasilien haben die Zika-Erkrankungen epidemische Ausmasse angenommen. Die Infektion ist mit grippeähnlichen Symptomen verbunden. Inzwischen gibt es aber viele Indizien, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und Schädel- und Hirnmissbildungen bei Neugeborenen hindeuten. Allein in Brasilien liegt die Zahl von Babys mit dieser schweren Behinderung bei rund 4000. Das Risiko besteht dann, wenn die Mutter im ersten Drittel der Schwangerschaft an Zika erkrankt ist.
Wissenschaftler untersuchen jetzt, ob das bislang als eher harmlos eingestufte Virus durch Mutation viel gefährlicher geworden ist. Möglicherweise ist es auch durch Geschlechtsverkehr übertragbar; auch das wird jetzt wissenschaftlich abgeklärt.
Die ersten Zika-Fälle auf dem amerikanischen Kontinent sind im Mai letzten Jahres in Brasilien aufgetreten.
Von Fussballfans eingeschleppt
Ursprünglich aus Afrika stammend, haben wahrscheinlich Fussballfans das Virus während der Weltmeisterschaft von 2014 nach Brasilien eingeschleppt. Dessen Regierung hat angekündigt, sie werde die Entwicklung einer Schutzimpfung gegen das Virus vorantreiben und finanzieren.