03. Januar: Muslimbrüder kommen an die Macht
Dritte Runde der Parlamentswahl in Ägypten. Die islamistischen Parteien sichern sich mehr als 70 Prozent der 498 Mandate. Die Muslimbrüder erzielen 47,2 Prozent. Auf den zweiten Platz kommt die radikal-islamische Partei des Lichts («Hizb al-Nur»).
11. Januar: US-Soldaten schänden tote Taliban
Ein Internet-Video zeigt US-Soldaten, die in Afghanistan auf getötete Taliban urinieren. Die Schändung sorgt international für Empörung. Am 27. August erhalten drei Marines Disziplinarstrafen.
03. Februar: Der syrische Bürgerkrieg wird immer blutiger
Bei Angriffen auf die Stadt Homs kommen nach arabischen Berichten bis zu 330 Menschen ums Leben. Es ist einer der bislang blutigsten Zwischenfälle im syrischen Bürgerkrieg.
04. Februar: UNO-Resolution scheitert
Im UNO-Sicherheitsrat scheitert eine Resolution. Sie sollte das syrische Regime verurteilen. Aber Russland und China legen ihr Veto ein. Am 19. Juli lassen die beiden Mächte erneut einen Entwurf platzen.
23. Februar: Kofi Annan greift ein
Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan wird Sondergesandter für die Syrien-Krise. Mit einem Sechs-Punkte-Plan will er den Konflikt beilegen. Nach dem Scheitern des Plans legt Annan am 2. August sein Amt nieder.
11. März: Amoklauf eines US-Soldaten
Ein US-Soldat erschiesst in der südafghanischen Provinz Kandahar 16 Zivilisten. Das Massaker gilt als eines der schlimmsten in Afghanistan. Der Amokschütze kommt in den USA vor Gericht, ihm droht die Todesstrafe.
21. Mai: Al-Kaida tötet in Jemen
Ein Selbstmordattentäter sprengt sich in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa in die Luft. Er tötet 96 Menschen. Ein Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida bekennt sich zu dem Anschlag. Sein Name: Ansar al-Scharia.
02. Juni: Lebenslange Haft für Hosni Mubarak
Ein Kairoer Gericht verurteilt den Ex-Präsidenten Hosni Mubarak zu lebenslanger Haft. Mubarak trägt Mitschuld am Tod von mehr als 800 Demonstranten. Sein früherer Innenminister Habib al-Adli erhält lebenslänglich.
17. Juni: Mursi gewinnt Stichwahl
Der Kandidat der Muslimbruderschaft, Mohammed Mursi, gewinnt die Stichwahl um das Präsidentenamt in Ägypten. Mit knapp 52 Prozent siegt er über den ehemaligen Mubarak-Minister Ahmed Schafik.
8. August: Attacken auf ägyptische Soldaten
Extremisten töten auf dem Sinai 16 ägyptische Soldaten. In den folgenden Tagen gibt es weitere Attacken. Mursi entlässt in Abstimmung mit dem Militär den Geheimdienstchef, den Chef der Militärpolizei und den Gouverneur der Provinz Sinai-Nord.
12. August: Mursi greift nach mehr Macht
Mohammed Mursi feuert erneut hohe Chargen: den Verteidigungsminister und Oberbefehlshaber der Streitkräfte sowie den Generalstabschef. Der ägyptische Präsident setzt zudem Verfassungszusätze ausser Kraft, die seine Macht zugunsten des Militärs eingeschränkt haben. Juristen kritisieren Mursi, er habe seine Kompetenzen überschritten.
16. August: UNO-Beobachter fliehen aus Syrien
Die UNO-Beobachter in Syrien verlassen wegen der ausufernden Gewalt das Land. Der algerische Krisendiplomat Lakhdar Brahimi wird neuer Syrien-Sondervermittler. Er löst Kofi Annan ab.
11. September: Anschlag auf US-Konsulat in Libyen
Demonstranten töten im US-Konsulat der libyschen Stadt Bengasi den amerikanischen Botschafter Chris Stevens und drei weitere Amerikaner. Als Auslöser der Tat gilt ein in den USA produzierter Schmähfilm über den Propheten Mohammed. Es kommt zu weiteren antiwestlichen Krawallen in der muslimischen Welt.
14. November: Israel-Konflikt artet aus
Mehrere Tage lang schiessen Palästinenser Raketen auf Israel. Dann tötet die israelische Luftwaffe in Gaza den Militärchef der radikal-islamischen Hamas. Drei Tage später zerbombt Israel die Regierungszentrale der Hamas. Insgesamt sterben mehr als 160 Menschen. Ab 21. November herrscht Waffenruhe.
21. November: Türkei verlangt Hilfe
Das Nato-Mitglied Türkei bittet die Allianz um die Aufstellung von «Patriot»-Abwehrraketen an der Grenze zu Syrien. Darüber informiert Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. Die Aussenminister des Bündnisses stimmen am 4. Dezember zu. Deutschland will sich an dem Einsatz mit bis zu 400 Soldaten beteiligen.
22. November: Mursis Verfassung sorgt für Unmut
Ägyptens Präsident Mohammed Mursi erlässt ein Dekret, das seine Entscheidungen bis zur Verabschiedung einer neuen Verfassung unanfechtbar macht. Die islamistische Mehrheit im Parlament beschliessst am 30. November einen auf der Scharia basierenden Verfassungstext. Die Lage eskaliert. Nun soll das Volk entscheiden.
23./24. November: Grossdemonstrationen in Ägypten
Die Empörung unter den politischen Gegnern von Präsident Mursi wächst. Hunderttausende gehen auf die Strasse. Auch Ägyptens Richter protestieren, aber Mursi bleibt hart.
29. November: UNO wertet Palästina-Status auf
Mit grosser Mehrheit gewährt die UNO-Vollversammlung Palästina den Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen. Deutschland enthält sich der Stimme. Am nächsten Tag verkündet Israel den Ausbau von Siedlungen in Ost-Jerusalem und im Westjordanland.
01. Dezember: Tunesiens Präsident will neue Regierung
In Tunesien herrschen Arbeitslosigkeit und Armut, es gibt schwere Ausschreitungen. Präsident Moncef Marzouki fordert wegen der Krise einen Führungswechsel. Die neue Regierung solle «mit kompetenten Technokraten und nicht auf der Grundlage politischer Fraktionen» gebildet werden.
06. Dezember: Mursi krebst bei Verfassung zurück
Bei Tumulten sterben mindestens fünf Menschen. Die Armee sichert den Präsidentenpalast in Kairo. Zwei Tage später annulliert Präsident Mohammed Mursi sein umstrittenes Vollmachten-Dekret. Am Verfassungsreferendum hält er fest. Die Unruhen dauern an.
10. Dezember: Anklage gegen libyschen Ex-Politiker
In Libyens Hauptstadt Tripolis steht der frühere Ministerpräsident des Landes, Baghdadi al-Mahmudi, vor Gericht: Die Anklage spricht von Mord und Korruption. Al-Mahmudi war einer der engsten Vertrauten des im Herbst 2011 gestürzten Machthabers al-Gaddafi.
17. Dezember: Ausschreitungen in Tunesien
Auch in Tunesien wird wieder gekämpft. Bei den Feiern zum zweiten Jahrestag der Revolution werfen Randalierer in Sidi Bouzid mit Steinen nach Spitzenvertretern der Übergangsregierung. Auch Staatspräsident Moncef Marzouki und Parlamentschef Mustapha Ben Jaafar sind auf dem Marktplatz. Die Gedenkveranstaltung soll an die Selbstverbrennung des jungen Strassenhändlers Mohamed Bouazizi erinnern. Die Randalierer erzwingen den Abbruch der Veranstaltung.