Raubüberfall auf Goldgeschäft - Die ersten Sendungen (1978)
«Leider müssen wir in unsere Sendung mit einem unerfreulichen Thema beginnen.» Mit diesen Worten kündigt Moderatorin Maya Schaub die tägliche Sendung im November 1978 an. Das unerfreuliche Ereignis war ein Raubüberfall auf eine Bijouterie bei der Basler Hauptpost. Es gab mehrere Verletzte. Redaktor Peter Wyss berichtete von der Medienkonferenz der Polizei. Die Hörerschaft wurde aufgefordert, Waffen oder Patronenhülsen vom Tatort der Polizei abzugeben.
Berichtet wurde über den Schuss, der einem Täter in den «Hoden stecken blieb» und «Banditen», die das Weite suchen wollten. Heute sind solche Ausdrucksweisen und Details in einem Radiobericht tabu.
Die Häuser-Besetzung an der Ryffstrasse (1980)
Bereits in den 80er Jahren musste sich der Kanton mit Wohnraumfragen auseinander setzen - ein Thema, das heute wieder hochaktuell ist. Bis vor Bundesgericht wurde um den Abriss der Häuser an der Ryffstrasse gestritten. In Basel kam es zu wüsten Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Hausbesetzern. Vorsteher des Polizeidepartements war damals SP-Regierungsrat Karl Schnyder.
Radio mittendrin – Regi-Reporter an der Front (1997/98)
Regelmässig wagten sich die Journalistinnen und Journalisten des Regionaljournals hinaus und stürzten sich mitten ins Leben. Und das Leben, das ist gefährlich, wie sich zeigen sollte. So erlitt Reporter Martin Jordan 1997 bei einer Reportage vom Liestaler Banntag beinahe einen Hörschaden.
Und auch bei Anton Kohler ist die Angst in der Stimme zu hören, als er 1998 eine Fahrt auf der Achterbahn an der Herbstmesse kommentierte.
Nahe bei den Menschen, bei Menschen wie Bluemefritz (1998)
Fritz Holderried, oder einfach «Bluemefritz», wie man ihn in Basel rief, war ein waschechtes Stadtoriginal. Mit unvergleichlichem Charme bot er in Restaurants und auf der Strasse seine Rosen feil, überall wo er auftauchte, empfing man ihn mit Freude. 2003 verstarb Holderried mit 68 Jahren.
Regi-Reporter Marcel Jegge hat Holderried 1998, zu dessen 40-Jahr-Jubiläum als «Bluemefritz», ein liebevolles Portrait gewidmet.
Margaret Thatcher macht Basel die Aufwartung (1990)
Der Besuch der «Iron Lady», welche sich 1990 die Pharmawerke von Ciba Geigy zeigen liess, versetzte Basel in einen Ausnahmezustand. Ein Sicherheitsdispositiv, wie man es noch selten gesehen hatte, schirmte die englische Premierministerin ab, welche sich aufgrund ihrer Nordirland-Politik der Gefahr von terroristischen Anschlägen ausgesetzt sah. Regi-Reporterin Sylvia Scalabrino hat die Eindrücke jenes Tages zusammengefasst.
Lustvolle Physiotherapie für einen Elefanten-Bullen (1997)
Kenny, ein sechs Tonnen schwerer Elefanten-Bulle aus dem Basler Zolli, verletzte sich im Jahr 1997 beim Herumtollen mit seinem Jungen am Knie. Dieses schwoll stark an, Kenny konnte es nicht mehr richtig biegen. Weil sich Kenny indes einer klassischen Physiotherapie verweigerte, kamen die Zolli-Tierpfleger auf eine bemerkenswerte Idee, Kenny zur Beugung seines Knies zu motivieren. Sie stellten ihm eine attraktive Elefanten-Dame ins Gehege, denn zur Deckung der Weibchen müssen Elefanten-Bullen in die Knie gehen.
Der Trick der Tierpfleger ging auf, Kenny bekam ob der attraktiven Elefanten-Kuh weiche Knie und war plötzlich bereit für die lustvolle Physiotherapie.
«Lädele» auf der neuen Bahnhofs-Passarelle (2003)
An einem Bahnhof kommt man an, oder man fährt ab, aber man bleibt selten länger dort als nötig. Nicht so im Jahr 2003, als im Basler Bahnhof SBB die neue Verbindung über die Geleise aufging. Die neue Passarelle mit ihren Läden war eine Attraktion und die Leute kamen plötzlich an den Bahnhof, um sich umzusehen und um einzukaufen, nicht weil sie noch einen Zug erwischen mussten.
Der letzte Zug aus Pratteln (2005)
2005 ging der Standort der Firma Bombardier (ehemals Schindler) in Pratteln zu. Reporter Hansruedi Schär war dabei, als der letzte Zug aus dem Werk fuhr. Und er wurde Zeuge, wie tief der Frust und die Enttäuschung bei den Mitarbeitenden sass und wie gross deren Sorgen um ihre Zukunft waren.
Bistum gegen Kirchgemeinde - Der Fall Franz Sabo (2007)
Pfarrer Franz Sabo aus Röschenz wagte es, die römisch-katholische Kirche zu kritisieren. Die Retourkutsche aus Solothurn, wo der Bischof von Basel residiert, kam prompt. Sabo wurden die priesterlichen Befugnisse entzogen. Der Fall landete sogar vor dem Baselbieter Kantonsgericht.
Einen Tag vor der Gerichtsverhandlung besuchte Reporter Beat Giger den Gottesdienst in Röschenz. Der Bischof und Sabo versöhnten sich später übrigens.
Mitmachaktionen und Wunschreportagen
Der Hörer ist König - unter dieser Prämisse gab es beim «Regionaljournal Basel» immer wieder Mitmachaktionen und Wunschreportagen. Ein Höhepunkt war, als die Regierungen der beiden Basel aufgefordert wurden, am Telefon zusammen das Kantonslied des jeweils anderen Kantons zu singen.
Während die Baselbieter Regierung diesen Auftritt in corpore bravourös meisterte, waren es in Basel nur drei von sieben Regierungsräten, die ihre Gesangskunst unter Beweis stellten.
FC Basel und Roger Federer dominieren
Das Regionaljournal berichtete immer wieder über das lokale Sportgeschehen. Dabei dominierten die beiden «Überflieger» in sportlicher Hinsicht die Berichterstattung. Während Roger Federer in der lokalen Berichterstattung nur noch bei seinen Baseler Auftritten von Bedeutung war, blieb der FCB Dauerthema. Dies war auch der Fall, als er in der damaligen Nationalliga B spielte und im Schweizer Cup gegen den FC Pratteln gleich mit 0 zu 4 verlor.