Am Parteitag in Thun wurde Tamara Funiciello ins Vizepräsidium der SP Schweiz gewählt. Sie sagte den anwesenden Genossinnen und Genossen klipp und klar: «Ich werde euch manchmal auf den Sack gehen - aber das ist gut so.»
Es ist die Aufgabe der Juso, der Stachel im Fleisch der SP zu sein.
Daher die Nachfrage: Was hat die 26-Jährige mit dieser Ansage genau gemeint? «Es ist die Aufgabe der Juso, der Mutterpartei nicht nur zu gefallen.»
Provokation als Programm
Provokation gehört zum Programm der Berner Jungpolitikerin. Sie fällt mit markigen Aussagen und extremen Standpunkten auf, eckt damit an, gefällt damit aber auch vielen jungen Wählerinnen und Wählern.
In ihrer jungen Politkarriere hat sie es bereits weit gebracht: Vorstandsmitglied der Juso Bern (2012), Präsidentin der Juso Schweiz, Wahl in den Stadtrat Bern und ins Vize-Präsidium der SP Schweiz (2016).
Neue Ansätze sind nötig, um die Probleme der Welt zu lösen.
Ein antikapitalistischer Diskurs sei nötig, um die Migrationsprobleme anzugehen. Die Wirtschaft solle sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und nicht an einer Profitmaximierung. «Das System ist in der Krise, jetzt braucht es dringend andere, neue Ansätze, um die Probleme zu lösen.» Zudem brauche es Visionisten, um die Welt weiterzubringen.
Tamara Funiciello ist italienisch-schweizerische Doppelbürgerin. Sie stammt aus einer politisch interessierten Familie. Ihre Eltern waren im Umfeld der Berner Reitschule und bei den Jugendbewegungen in den 1980er-Jahren aktiv. Sie studierte einige Semester an der Universität in Genf, kehrte jedoch wieder in ihr - wie sie sagt - beschauliches Bern zurück.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03 / 17:30 Uhr)