Fünf Mal pro Woche trainiert Andrin Deschwanden – drei Mal mit dem Rollstuhl in Nottwil, zwei Tage arbeitet Andrin im Fitnessraum zuhause in Horw.
Dabei wird der 15-Jährige von Nationaltrainer Paul Odermatt unterstützt. Der Nidwaldner trainiert seit über 20 Jahren Rollstuhlsportler und ist erst gerade von den Para-Weltmeiterschaften in London zurückgekehrt. In der englischen Hauptstadt hat er seine sechs Elite-Schützlinge am Grossevent unterstützt und Marcel Hug bei seinen drei Goldmedaillen begleitet.
Marcel Hug ist ein absolutes Ausnahmetalent.
Es kommt daher nicht von ungefähr, dass Andrin Deschwanden Hug als sein grosses Idol sieht. Ob Andrin dereinst in die Fussstapfen von Hug treten wird, bleibt abzuwarten, erklärt Paul Odermatt: «Man muss ehrlich sein: Hug ist ein absolutes Ausnahmetalent». Er traut Andrin aber viel zu.
Im Training ist Andrin derweil selten alleine. Der junge Horwerwird von Licia Mussinelli, welche ebenfalls an der Junioren-WM startet, und Lisa Schultis begleitet. Die drei Jungathleten werden in kurzen und intensiven Sprint-Intervallen von Paul Odermatt gefordert. Dass das Training auf Rollen und nicht auf der Bahn draussen stattfindet, ist dem Regen geschuldet.
Erste Junioren-WM überhaupt
Mit dem Stattfinden der Junioren-WM in Nottwil dürfen Andrin, Licia sowie Wayra Huber und Dario Studer ihre ersten Erfahrungen an einem Grossevent quasi im Wohnzimmer machen. Für das Schweizerische Paraplegiker Zentrum (SPZ) und «Rollstuhlsport Schweiz» ist die erste Junioren-Para-WM sehr wichtig. Der Verband und das Zentrum werden im Rampenlicht stehen – das gute Image steht auf dem Prüfstand.
Sollte Andrin Deschwanden in seinen 3 Rennen keine Medaillen gewinnen, so hat er 2019 die nächste Chance auf WM-Edelmetall: Dann wird die zweite Austragung der Junioren-Weltmeisterschaft stattfinden – wiederum in Nottwil.