Plakate mit klaren Ansagen - zum Beispiel «Abfall deponieren verboten» - hat der Aargauer Strassenunterhaltsdienst vor einem Jahr installiert. An 39 Standorten, an denen besonders oft und besonders viel Abfall deponiert wird, zum Beispiel bei Park- und Rastplätzen.
Nach einem guten Jahr zieht der Leiter Strassenunterhalt beim zuständigen Baudepartement eine ziemlich ernüchternde Bilanz. Dominik Studer sagt: «Es gab punktuelle Verbesserungen über eine gewisse Zeit. Aber die Wirkung ist verpufft, der Abfall hat wieder zugenommen, das müssen wir leider zur Kenntnis nehmen.»
Dominik Studer hat daraus Konsequenzen gezogen. Die Plakate werden nun ebenfalls nur noch punktuell eingesetzt, an Orten, wo der Abfallberg sich besonders hoch türmt, und dann nur für kurze Zeit.
Alternativen zu Sensibilisierungskampagnen gibt es kaum. Kamera-Überwachung im öffentlichen Raum im Kampf gegen das «Bagatell-Delikt» Littering ist aus Datenschutz-Gründen verboten. Und Bussen verteilen kann die Polizei nur, wenn sie jemanden auf frischer Tat ertappt. Ein sehr grosser Aufwand.
«Es bleiben wohl nur die eher sanfteren Massnahmen», fasst Studer das Problem zusammen. Aktuell seien beim Kanton zwar keine neuen Kampagnen in Vorbereitung. Aber man werde wohl früher oder später wieder über neue Wege diskutieren müssen, wie man die Bevölkerung sensibilisieren könne. Damit man das Litteringproblem wenigstens auf dem heutigen Niveau halten kann.
Fünf Vollzeitstellen beim Kanton
Insgesamt wendet der kantonale Unterhaltsdienst rund 10'000 Arbeitsstunden für die Littering-Bekämpfung auf. Das entspricht rund fünf Vollzeitstellen, wie Dominik Studer vorrechnet. «Wir haben rund 100 Mitarbeiter, die in orangen Kleidern entlang der Kantonsstrassen arbeiten. Es ist verrückt, dass fünf davon nichts anderes tun als Abfall aufzulesen.
Immerhin: Der Aufwand im Kampf gegen das Littering ist im Jahr 2016 erstmals seit langem nicht mehr gestiegen.