Das Problem: Die Gemeinde Oftringen hat, wie andere Gemeinden auch, Probleme mit den Grüngut-Containern. Diese enthalten zwar viel organisches Material, aber eben oft auch zu viel Fremdstoffe, zum Beispiel Kaffeekapseln, Papier, Alu-Dosen oder Plastiksäcke, heisst es bei der Gemeinde. Das gesammelte Grüngut in der Gemeinde mit fast 14'000 Einwohnern wird kompostiert und dann am Rande eines Feldes deponiert – die sogenannte Feldrand-Kompostierung. Plastik vergärt aber nicht und landet so schliesslich auf den Feldern und in der Nahrungskette.
Bisherige Massnahmen in Oftringen: Mitarbeiter der Betriebsgemeinschaft Feldrand-Kompostierung haben jede Woche mehrere Stunden die gröbsten Fremdstoffe aus dem Grüngut aussortiert – in Handarbeit. Ein grosser Aufwand, der aber das Problem auch nicht ganz lösen kann. Die ganz kleinen Plastikteilchen erreicht man so nicht.
Die neue Lösung: Grüngut-Container, die zu viele Fremdstoffe enthalten, werden nicht mehr mitgenommen. Sie erhalten einen Aufkleber mit der Aufschrift «Ihr Grünabfuhr-Container wurde nicht geleert». Die Konsequenz: Die betroffenen Personen oder Überbauungen müssen das Grüngut via Kehrrichtabfuhr entsorgen lassen, und das kostet.
Man habe vieles ausprobiert, sagt Peter Göldi, Leiter Bauen Planen Umwelt bei der Gemeinde Oftringen. So habe man versucht die Leute zu sensibilisieren, aber es habe nicht gewirkt. Deshalb nun das rigorose Durchgreifen. Weshalb Plastik, Alu und anderes im Grüngut-Container entsorgt wird, weiss Göldi nicht genau. «Oft ist es Unwissen», vermutet er. Was Grüngut ist und was nicht, erfahren die Einwohner auf einem Merkblatt . Rüstabfälle und Eierschalen sind zum Beispiel erlaubt, Asche oder Papier nicht.
Wer macht das auch so? Die neue Regelung in Oftringen gilt per sofort. Wie viele Gemeinden im Aargau eine solche Regelung kennen ist beim Kanton nicht bekannt. Jede Gemeinde organisiert die Grünabfuhr für sich. Es gab als Kampagne eine ähnliche Lösung im Freiamt. Hier folgte auf den orangen Warnkleber «Bitte keine Fremdstoffe» der rote Kleber, der aufzeigt, dass der Container so nicht geleert wird. Das bestätigt das zuständige Aargauer Departement auf Anfrage.