- An ihrem ausserordentlichen Parteitag hat die SP Aargau ihren Kandidaten für die Ständeratswahl 2019 nominiert.
- Sie schickt Cédric Wermuth ins Rennen. Er erhielt 105 Stimmen.
- Yvonne Feri erhielt bei der geheimen Wahl 47 Stimmen.
- Wermuth und Feri haben sich für die Nachfolge von Ständerätin Pascale Bruderer beworben.
Wermuth erhielt in der geheimen Wahl am Mittwochabend in Aarau 105 Stimmen. Feri verzeichnet 47 Stimmen auf sich. Die Geschäftsleitung der Partei wollte das genaue Stimmenergebnis zunächst nicht bekanntgeben. Ein Antrag, das Ergebnis aus Gründen der Transparenz offenzulegen, fand bei den rund 150 Delegierten jedoch eine knappe Mehrheit.
Frage um Mann oder Frau
Vor der Nomination gab es viele Voten für die beiden Kandidierenden. Wermuth vertrete eine klare linke Politik, sagte eine Delegierte. «Aus Prinzip für eine Frau», sagte eine andere Delegierte und warb für Feri.
Wermuth betonte am Parteitag, die Linke habe immer Erfolg, wenn sie eine Politik der Hoffnung mache. Es brauche auch Mut. Er wolle im Wahlkampf mit den Menschen direkt reden. Der Aargau werde bei den Wahlen ein «doppeltes rotes Wunder erleben», gab sich Wermuth kämpferisch.
Cédric Wermuth ist seit 2011 Nationalrat. Von 2008 bis 2011 war er Präsident der Juso Schweiz. Nach dem Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Zürich arbeitet er als Strategieberater und ist in verschiedenen Bereichen selbständig tätig. In den vergangenen vier Jahren leitete er als Co-Präsident die SP Aargau. Der frühere Präsident der Jungsozialisten (Juso) politisiert im linken Flügel der SP.
Feri – Feministin für Frauenfragen
Vor den Delegierten sagte Yvonne Feri, sie wolle als Ständerätin mit anderen nach Lösungen suchen und die Grundwerte der SP einbringen. Sie wolle sich für Frauenfragen im Ständerat einsetzen und verstehe sich als Feministin.
Feri ist seit 2011 Nationalrätin. Sie war Mitglied des Kantonsparlaments, zehn Jahre Gemeinderätin in Wettingen und Präsidentin der SP Frauen Schweiz.
SP Aargau steht unter Druck
Ständerätin Pascale Bruderer, die nach acht Jahren im Herbst 2019 nicht mehr zur Wiederwahl antritt, sagte am Parteitag, die Frauenfrage müsse gerade für die SP weiterhin ein Thema sei. Sie rief die Partei zur Geschlossenheit auf.
Im Aargau dürfte es nämlich für die SP schwierig werden, ihren Sitz im Ständerat zu verteidigen, obwohl beide Sitze frei werden.
Denn auch FDP-Ständerat Philipp Müller tritt nach vier Jahren auf Ende der Legislaturperiode zurück. Seine Nachfolge möchte Nationalrat Thierry Burkart antreten.
Bereits nominiert sind SVP-Nationalrat Hansjörg Knecht. Die CVP schickt Parteipräsidentin und Grossrätin Marianne Binder ins Rennen.