Mit der eidgenössischen Abstimmung zur Steuerreform (STAF) vom Frühling des vergangenen Jahres wurden die Privilegien für internationale Firmen in der Schweiz abgeschafft. Die Umsetzung liegt bei den einzelnen Kantonen.
Nidwalden ist schweizweit der Kanton mit den tiefsten Steuern für Unternehmen. Die Regierung und der Landrat möchten diesen Vorsprung ausbauen und die Gewinnsteuern für Unternehmen von 6 auf 5.1 Prozent senken. Die Abstimmung findet am 27. September statt.
Wir müssen im Fokus der Unternehmensberater sein.
Laut einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts BAK Economics wäre Nidwalden mit einem Ja bei der Abstimmung künftig weltweit an der Spitze, wenn es um tiefe Unternehmenssteuern geht.
Regierungs- und Landrat sind der Meinung, dass ein Platz weit vorne wichtig ist, um weiterhin attraktiv zu bleiben. «Wir haben keinen Vergleich mit Hongkong angestrebt – aber wir müssen auf dem Fokus der Unternehmens- und Steuerberater bleiben, damit die Firmen weiterhin zu uns kommen», sagt der Nidwaldner Finanzdirektor Alfred Bossard. Ausserdem beinhalte die Vorlage noch viele andere Änderungen in Sachen Steuern – welche auch Privatpersonen zu Gute kämen.
Gerade in der Corona-Krise kann der Kanton das Geld der grossen Unternehmen brauchen.
Anderer Meinung ist Thomas Wallimann, Landrat der Grünen Nidwalden. Die Grünen wehren sich mit einem konstruktiven Referendum gegen die Steuererleichterung für Unternehmen: «Gerade angesichts der Not, welche durch die Coronakrise entstanden ist, braucht der Kanton das Geld der Unternehmen, welche viel Gewinn machen.»
Ausserdem sei es nicht erstrebenswert, diesen Platz an der weltweiten Spitze zu haben. «Wir können auch spitze sein, ohne die tiefsten Unternehmenssteuern zu haben», so Thomas Wallimann. «Der Kanton Nidwalden hat das gar nicht nötig.»
Entscheiden wird das Nidwaldner Stimmvolk am grossen (auch nationalen) Abstimmungssonntag, dem 27. September.