Ab Mitte September will der Kanton Aargau das frühere Hotel «La Capella» in Baden als kantonale Asylunterkunft nutzen. Im Juli wurde bekannt, dass der Kanton die Liegenschaft gemietet hat. Am Mittwoch wurde nun die Bevölkerung des benachbarten Quartiers genauer informiert.
Mehrere 100 Personen drängten sich in die Aula des Schulhauses Kappelerhof. Auch im Vorraum und auf den Treppen wurde den Ausführungen gelauscht, welche mit Lautsprechern aus der Aula übertragen wurden.
Die zuständige Regierungsrätin Franziska Roth und Badens Stadtammann Geri Müller beantworteten die Fragen der Anwohnerinnen und Anwohner. Badens Stadtregierung hatte positiv auf die Meldung reagiert, dass der Kanton für etwa anderthalb Jahre rund 100 Asylbewerber im ehemaligen Hotel unterbringen will. In der Unterkunft werden hauptsächlich Männer aus Syrien, Afghanistan, Eritrea und Somalia leben.
Nach der Veranstaltung waren bei den Besucherinnen und Besuchern vorsichtig optimistische Reaktionen zu hören. Das Quartier sei aufgeschlossen, das Zusammenleben mit den Asylbewerbern werde funktionieren, meinte etwa eine Anwohnerin. Ein Anwohner meinte, dass sicher Probleme auftauchen werden, aber dass man diese auch lösen könne.
Es war aber auch Kritik zu vernehmen. Nicht goutiert wurde unter anderem, dass die Informationsveranstaltung in den Sommerferien stattfindet und dass zuerst in den Medien vom Projekt zu vernehmen war, bevor die Bevölkerung informiert wurde. Bemängelt wurde auch, dass die Informationen zur Betreuung der Asylbewerber im «La Cappella» zu wenig aussagekräftig gewesen seien.
Zu hören war auch die Forderung, dass für die Bewohner der Unterkunft ein Rayonverbot für die benachbarte Schule gelten soll. Seitens der Behörden verwies man auf die Erfahrungen, welche man mit einer Asylunterkunft neben dem Kantonsspital Baden gemacht habe. Diese Unterkunft ist mittlerweile geschlossen. Beim Betrieb habe man viel gelernt und mehrheitlich gute Erfahrungen gemacht.