«Corona ist nicht vorbei. Abstand halten, Hände waschen, sich schützen: Das gilt auch in den Ferien», warnte der Luzerner Regierungspräsident Reto Wyss am Freitag, gleich zu Beginn einer Medienorientierung zur Vorbereitung auf mögliche Szenarien einer zweiten Welle im Kanton Luzern. Dabei kamen folgende Themen zur Sprache:
ID-Pflicht in Clubs: Ab dem 4. Juli werden sämtliche Clubs und Lokale mit Tanzgelegenheit dazu verpflichtet, die genauen Personendaten aufzunehmen und diese auch zu überprüfen. Dafür müssen alle Gäste ihre Identität mit einem amtlichen Ausweis belegen können. Die Betreiber sollen auch bei mindestens 20 Prozent der Gäste überprüfen, ob diese ihnen die korrekte Handynummer mitgeteilt haben. Diese Massnahmen wurden an einem runden Tisch mit den Clubbetreibern festgelegt.
Die Maskenpflicht: Gesundheitsdirektor Guido Graf zeigte sich erleichtert über die Entscheidung des Bundes, die Maskentragepflicht im öffentlichen Verkehr ab Montag, 6. Juli einzuführen. Die Bevölkerung solle einen Vorrat von 50 Masken pro Person anlegen, so die Botschaft. Hier appelliert die Luzerner Regierung an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger.
Die Pandemiepläne der Unternehmen: Der Kanton bietet Unterstützung beim Erstellen und beim Einhalten von Schutzkonzepten an. Dazu sagte Gesundheitsdirektor Guido Graf: «Das ist unspektakulär. Dennoch ist diese Massnahme wichtig, weil sie massgeblich mithilft, dass sich der Erreger erst gar nicht ausbreiten kann.»
Das Contact Tracing: Auch die Luzerner Regierung erachtet das Instrument der Nachverfolgung möglicher Infektionen als sehr wichtig. Damit könnten Infektionsketten unterbrochen werden. Seit der Wiederaufnahme des Contact Tracings am 4. Mai mussten insgesamt 60 Personen in Isolation und 195 in Quarantäne.
Lokale Infektionsherde: Sollten die Infektionszahlen in bestimmten Gebäuden, Betrieben oder gar Gemeinden oder Regionen hochschnellen, wäre man bereit, erklärte der Chef des Kantonalen Führungsstabs, Vinzenz Graf. «Es können lokale Lockdowns verhängt werden. Der Kanton könnte einschränkende Massnahmen wie etwa ein Betretungsverbot und Quarantäne verfügen.» Dabei sei die Kommunikation zentral. «Betroffene, Behörden und die Bevölkerung müssten über die Massnahmen, Einschränkungen und Verhaltensrichtlinien schnell und so umfassend wie notwendig informiert werden», so Vinzenz Graf weiter.
Die Kapazitäten der Spitäler: Man habe die Zeit des Lockdowns genutzt, um die Spitäler im Kanton Luzern auf eine mögliche zweite Welle vorzubereiten, sagte Gesundheitsdirektor Guido Graf. «Sie können die Bettenkapazitäten bei Bedarf stufenweise wieder hochfahren.»
Die Luzerner Regierung wagte am Freitag auch einen Ausblick auf den kommenden Herbst. Im ungünstigsten Fall sei damit zu rechnen, dass dann gleichzeitig die Erfahrungen und Lehren aus dem Conrona-Frühling aufgearbeitet, eine neue Ansteckungswelle bekämpft und die kantonalen Kosten der Krisenbewältigung soialverträglich aufgefangen werden müssten, so Regierungspräsident Reto Wyss.