Seit einem Monat läuft das neue System im Kantonsspital Luzern. Doch insbesondere ausserhalb des Spitals ist die Kritik daran gross. Die Kommunikation zwischen Spital und Hausärzten sei ungenügend, sagt Aldo Kramis, Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Luzern.
Der Hauptkritikpunkt: Um Auskünfte über Patientinnen und Patienten zu erhalten, hätten die Hausärzte vorher einfach anrufen oder sich per Mail melden können – neu müssten sie sich in die elektronischen Dossiers einwählen und alles mühsam zusammensuchen. Besser wäre es, wenn die Informationen automatisch geliefert würden, sagt Kramis.
Manchmal kommen Patienten vom Spital zurück und wir haben noch keine Berichte zur Verfügung, weil man im Spital noch nicht soweit ist.
Eigentlich wäre das Ziel von «LUKiS»: weniger Administration. «Doch im Moment haben wir das Gefühl, das Spital habe doppelt so viel administrativen Aufwand», moniert Kramis. Und auch von den Patienten kämen negative Rückmeldungen: «Einzelne sagen uns, die Spitalärzte seien vorwiegend damit beschäftigt, die Masken auf dem Computer auszufüllen, anstatt sich um die Probleme der Patienten zu kümmern.»
Die Spitalleitung hat eine Bilanz zum neuen System auf Donnerstag angekündigt. Jetzt äussert sie sich noch nicht zur Kritik: Sie wolle zuerst die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren. Zudem werden am Mittwoch die Hausärztinnen und Hausärzte schriftlich über erste Verbesserungsmassnahmen informiert.