Die Antwort des Aargauer Regierungsrats ist deutlich: Er sei nicht bereit, einen Kantonswechsel der Gemeinde Fisibach zum Kanton Zürich in die Wege zu leiten.
Es seien keine Gründe ersichtlich, welche einen «solch grundlegenden Eingriff in die Strukturen der Kantone Aargau und Zürich» rechtfertigen würden. Das schreibt die Regierung in einer Mitteilung vom Freitag.
Einzig die Tatsache, dass Fisibach an der Grenze zum Kanton Zürich liege, genüge nicht, erklärt Regierungsrat Urs Hofmann gegenüber SRF. Sonst könnten dutzende Gemeinden in vielen Kantonen einen Wechsel anstreben. Andere Gründe für einen Kantonswechsel sieht der Innendirektor nicht.
Fisibach kein Sonderfall
Im Aargau gebe es an den Kantonsgrenzen viele Gemeinden, die mit benachbarten Gemeinden, Regionen und Kantonen intensive Beziehungen pflegten. Im Fall von Fisibach sei die Situation weder besonders stossend oder unverständlich – nicht in historischer und auch nicht in politisch-sachlicher Sicht.
Ein Kantonswechsel von Fisibach ist somit für den Moment vom Tisch. Damit die Gemeinde vom Aargau nach Zürich wechseln könnte, müsste auf kantonaler Ebene etwas geschehen – zum Beispiel eine Volksinitiative, welche den Wechsel verlangt.
Schulkinder weiter in Zürcher Schulen unterrichten
Weiter betont die Aargauer Regierung in ihrer Mitteilung den ausserkantonalen Schulbesuch. Schulkinder aus Fisibach und der Nachbargemeinde Kaiserstuhl sollen weiterhin die Primar- und Oberschule im Kanton Zürich besuchen dürfen.
Dies soll auch möglich sein, falls Fisibach und Kaiserstuhl mit anderen Aargauer Gemeinden fusionieren würden. In einem allfälligen Fusionsvertrag könnte eine Klausel eingebaut werden, welche den beiden Gemeinden dieses Sonderrecht einräumt.
Die Diskussionen über einen möglichen Kantonswechsel waren im Rahmen der Fusionsabklärungen aufgekommen. Die Gemeindeversammlung hatte überraschend einen Antrag unterstützt, der Gemeinderat müsse diesen Kantonswechsel von der Aargauer Regierung prüfen lassen.
Fisibach quo vadis?
Der Gemeindeammann von Fisibach reagiert gelassen auf die Abfuhr der Regierung. Er habe mit diesem Entscheid gerechnet und verstehe diesen aus Sicht des Kantons, so Marcel Baldinger im Gespräch mit SRF. Nun gelte es zu prüfen, ob man den Kampf für den Kantonswechsel auf sich nehmen wolle, ob man doch noch die Fusion mit anderen Gemeinden im Zurzibiet prüfen soll oder ob man eigenständig bleibt. Für alle drei Optionen gebe es jeweils ein Lager in seinem kleinen Dorf, so Baldinger.
Wohin die Reise von Fisibach geht, das könne er am Tag der Regierungs-Entscheidung zum Kantonswechsel noch nicht sagen. Es eile aber auch nicht. Fisibach habe es als kleine Gemeinde langfristig zwar schwer zu überleben, das Wasser stehe dem Dorf aber nicht bis zum Hals.