Die Ausgangslage: Wird Karin Keller-Sutter in den Bundesrat gewählt, wird ihr Sitz im Ständerat frei. Für diesen müssten Neuwahlen erfolgen. Ein Name, der als möglicher Kandidat oft genannt wird, ist derjenige des amtierenden St. Galler Regierungsrates Benedikt Würth. Ihm werden schon länger Ambitionen für ein Amt in Bundesbern nachgesagt. Doch er gehört der CVP an, nicht der FDP.
Wir haben den Sitz 2011 an die SP verloren. Ich glaube, wir haben das Potenzial, ihn wieder zurück zu erobern.
Der Konflikt: Nicht nur die FDP erhebt Anspruch auf den möglicherweise frei werdenden Sitz von Karin Keller-Sutter, auch die CVP tut es. Sie habe den Sitz 2011 an die SP verloren, jetzt sei es Zeit für die Rückoberung, heisst es in den Reihen der ehemals stärksten St. Galler Partei. Aber auch die SVP hegt Ansprüche. Sie sei seit Jahren die wählerstärkste Partei im Kanton, deshalb sei es nur naheliegend, wenn sie auch einen der beiden Sitze im Stöckli halte.
Wir streben einen zweiten Sitz in der St. Galler Regierung an, weil wir nach wie vor massiv untervertreten sind.
Die Auswirkungen: Kommt es zur Wahl von Karin Keller Sutter zur Bundesrätin, könnten sich die St. Galler bürgerlichen Parteien CVP, FDP und SVP also in die Haare geraten. Würde etwa Benedikt Würth tatsächlich neuer Ständerat, dann müsste auch in der St. Galler Regierung ein neues Mitglied gewählt werden. Und auch hier dürften die Konfliktlinien unter den bürgerlichen Parteien aufbrechen. Denn die SVP erhebt Anspruch auf einen zweiten Regierungssitz.