Junge Ausländerinnen und Ausländer, die in der Schweiz geboren wurden und dessen Eltern und Grosseltern bereits in der Schweiz gelebt haben, können sich seit eineinhalb Jahren einfacher einbürgern lassen. Zahlen aus der Stadt Zürich zeigen nun aber: Im ersten Jahr hat niemand diese Möglichkeit genutzt. Und Anfang Jahr waren gerade einmal ein dutzend Gesuche aus der Stadt Zürich für eine erleichterte Einbürgerung beim Bund hängig. Dies geht aus einer Antwort des Stadtrates auf einen parlamentarische Vorstoss heraus.
Isabel Garcia, Fraktionschefin der GLP im Stadtparlament, ist überrascht. «In der Stadt Zürich gibt es sehr viele junge Menschen, die ausländische Pässe haben.» Sie sei deshalb erstaunt, dass bisher gar niemand von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht habe. Ausserdem schreibt die Stadt Zürich jene Ausländerinnen und Ausländer, welche die Bedingungen für eine Einbürgerung erfüllen, aktiv an.
Erleichterte Einbürgerung lohnt sich nicht
Michael Lamatsch, Leiter Einbürgerungen bei der Stadt Zürich, vermutet, dass sich eine erleichterte Einbürgerung im Kanton Zürich nicht lohne. Denn im Kanton Zürich ist das normale Einbürgerungsverfahren bereits vereinfacht, wenn Ausländerinnen oder Ausländer in der Schweiz geboren wurden oder hier die Schule besucht haben. Sie sind zum Beispiel vom Sprach-Test und Grundkenntnis-Test ausgenommen.
Viele wählen den Weg über das ordentliche Verfahren.
Viele würden deshalb den Weg über das ordentliche Verfahren wählen, sagt Michael Lamatsch. Das erleichterte Verfahren für Ausländer der dritten Generation verlange nämlich eine Vielzahl an Dokumenten, die zum Teil weit in die Vergangenheit zurückreichen. GLP-Parlamentarierin Isabel Garcia ist mit dieser Erklärung aber noch nicht zufrieden. Mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Rat will sie nun den Fragen auf den Grund gehen.