Sibylle Siegrist ist Biobäuerin in Küttigen. Sie ist über die Region hinaus bekannt für ihre besonderen Tomatensetzlinge: 140 verschiedene Sorten stehen im Angebot. Ohne Märkte setzt sie nun auf den Verkauf via Internet-Shops. Damit erreicht Sibylle Siegrist aber weniger Leute. Sie rechnet nun damit, fast die Hälfte ihrer Setzlinge wegwerfen zu müssen.
Die Biobäuerin und studierte Biologin Sibylle Siegrist in ihrem Element: Auf ihrem Hof in Küttigen verkauft sie ihre Setzlinge – neben seltenen, zum Teil selbst gezüchteten Tomaten auch verschiedene Sorten Peperoni, Peperoncini, Zucchetti, Auberginen und Kürbisse.
Pro Jahr zieht Sibylle Siegrist 40'000 Setzlinge, 30'000 davon Tomaten. Normalerweise verkauft sie diese auf spezialisierten Setzlingsmärkten, wie jene von Pro Specie Rara. Ohne Märkte setzt sie nun auf Internetshops – ihren eigenen sowie den Bio- und Fairtrade-Shop Gebana.
Ein Teil der Setzlinge wird per Post verschickt. Das Verpackungsmaterial ist hinter dem Hof in Küttigen aufgestapelt. Ein Teil wird in diesen Tagen von den Kundinnen und Kunden abgeholt. Aber Biobäuerin Sibylle Siegrist bleibt skeptisch. Sie fürchtet, dass sie im Internet ihre Stammkundschaft nicht erreicht.
Siegrist befürchtet, dass sie dieses Jahr die Hälfte ihrer Setzlinge wegwerfen muss. Ein Schlag für den Hof: «Wir machen normalerweise 75 Prozent unseres Umsatzes an den Märkten im April und Mai», rechnet Siegrist vor.
Existenzängste hat sie deswegen aber nicht. «Meine Angst ist, dass ich eine Schwarze Ananas wegwerfen muss. Das ist jene Tomate mit dem meisten Geschmack. Das macht mir Sorgen.»