Eine der ersten Kindertagesstätten ist wohl das «Chinderhuus Sternacker», das 1897 in der Stadt St. Gallen eröffnet wurde, erzählt Nadine Hoch, Geschäftsleiterin des Verbands Kinderbetreuung Schweiz im Interview in der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» auf SRF 1.
Mit der Stickereihochblüte rollte die erste grosse Welle der Kinderbetreuung ausserhalb des Elternhauses über das Land. Nicht nur die Väter, auch die Mütter sassen an den Stickmaschinen und brauchten für ihre Kinder eine Fremdbetreuung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schossen mit der Einwanderungswelle der Italiener, der damaligen Gastarbeiter, die fabrikeigenen Kinderhorte wie Pilze aus dem Boden. Die Horte waren eine Notwendigkeit und ebenso eine «Notlösung», die es bis heute in vielen Köpfen geblieben sei. Die Kinderhorte aus den 50er-Jahren seien die Vorreiter der heutigen Kindertagesstätten, so Nadine Hoch weiter.
Die Anforderungen an die Kitas hätten sich stark verändert. Stand in den Anfängen der Schutz, die Versorgung und Betreuung der Kinder im Vordergrund, haben viele Tagesstätten heute die Förderung im Fokus. Die Nachfrage nach Kitas werde weiter steigen und das Angebot dürfte noch ausgebaut werden, beispielsweise auf die Betreuung von behinderten Kindern.
Nadine Hoch wünscht sich für die Kitas der Zukunft «mehr Wertschätzung».