Wir sind in der Chlauszentrale, ein Zivilschutzbunker in der Nähe des Strassenverkehrsamts. Es ist Mittagszeit und die Samichläuse haben Hunger. Es gibt Kartoffelgratin mit Fleischbällchen. Das schmeckt den Samichläusen.
Heute ist der grosse Tag, der 6. Dezember. Sie haben viel zu tun und erzählen von erfreulichen Begegnungen mit den Kindern. Im Zivilschutzbunker lassen sich die Samichläuse nicht fotografieren.
Der Zivilschutzraum, in dem sie essen, ist gemütlich hergerichtet, dekoriert mit Tannenzweigen, Christbaumkugeln, Kerzen und roten Papiertischtüchern. Das ist neu. Die Samichläuse schätzen das.
Die Stimmung hier in der «Bartlizentrale» sei viel freundlicher als früher. Es werde auch gelacht, erzählen die Chläuse.
Früher war es in der «Bartlistube» kalt.
Es gibt einen Grund dafür, dass es hier nun so gemütlich ist. Vor einem halben Jahr hat die St. Niklausgesellschaft eine kleinere Revolution erlebt. Denn mit Karin Diefenbacher wurde zum ersten Mal eine Frau zur Präsidentin gewählt. Sie hatte das Amt als Sprengkandidatin übernommen. Nun hat sie die Einsätze der Samichläuse koordiniert.
In wenigen Monaten musste Karin Diefenbacher lernen, wie der Laden läuft. «Das war sehr streng», sagt Diefenbacher. Denn alle ehemaligen Vorstandsmitglieder waren aus Protest zurückgetreten. So war viel Wissen verloren gegangen. Nun sind die Chläuse unterwegs und die Rückmeldungen seien sehr positiv, sagt Diefenbacher.
Auch wenn die Präsidentin der St. Niklausgesellschaft nun eine Frau ist: Karin Diefenbacher hält daran fest. «Der Samichlaus ist männlich.» Das sei eine Tradition – und es bleibe so.