Nicht jedes Haus hat einen eigenen Namen. Und nicht jedes Haus hat ein Vorleben. Dieses Haus schon: «Tilla» heisst es. Der Name steht für «tiny villa». Zu Deutsch: winzige Villa. Bevor «Tilla» zum kleinen, holzigen Haus umgebaut worden ist, war es ein Lastwagen-Anhänger. Seit einigen Wochen steht «Tilla» auf einer Wiese in Wädenswil, umgeben von einem Garten.
Kreiert wurde das Haus von René Reist. Der 33-jährige ist Geschäftsleitungsmitglied der Energie-Genossenschaft Zimmerberg. Gemeinsam mit seiner Partnerin Amelie Böing möchte er zeigen, dass ein bewusstes, nachhaltiges Leben möglich ist.
Wir wollen Selbstverantwortung übernehmen und die Klimaprobleme nicht der nächsten Generation überlassen.
Die Regel für den Alltag in der «Tilla» ist eigentlich ganz einfach: so wenig wie möglich verschwenden. Und dazu gehört auch, dass wertvolle Nährstoffe nicht einfach in die Kanalisation runtergespült werden.
«Tilla» hat keinen Stromanschluss. Die Energie wird von einer Dach-Solaranlage geliefert. Drinnen in der Wärme, an einem kleinen Tisch im Erker, sitzt Amelie Böing, die sich gerade um den gemeinsamen acht Monate alten Sohn Nuori kümmert. Das Leben in der «Tilla» habe eine besondere Bedeutung für sie.
Der Alltag in der «Tilla» kommt mir vor wie das Leben in Bullerbü
Als junge Familie erlebten sie manchmal auch schwierige Nächte. Deswegen hätten sie immer noch eine Art Rückzugszimmer in ihrer alten WG.
150'000 Franken haben Amelie Böing und René Reist in ihr Haus investiert. Mit einem Verein setzen sie sich dafür ein, dass diese Wohnform mit den Minihäusern gesetzlich eigenständig geregelt wird.