Das Nein zum Energiegesetz überrascht, es standen schliesslich sämtliche Parteien ausser SVP und EDU hinter der Aargauer Umsetzung der Energiestrategie 2050. Das Gesetz war ein grosser Kompromiss der Aargauer Politik. Die Befürworterinnen und Befürworter waren bei dieser Ausgangslage wohl zu optimistisch und verliessen sich auf die grüne Welle.
Allerdings hätten Abstimmungsresultate aus anderen Kanton aufhorchen lassen müssen. In Solothurn wurde das neue Energiegesetz vor zwei Jahren haushoch bachab geschickt. Hier war die Augangslage jedoch völlig anders, im Vorfeld wurde bereits eifrig diskutiert und von Mitte-rechts formierte sich grosser Widerstand.
Ein Kanton der Hausbesitzer
Im Aargau dürften zwei Gründe zum Nein beigetragen haben. Erstens hat der Energiekanton Aargau seine liebe Mühe mit der Energiewende. Er war einer von lediglich vier Kantonen, welche die Energiestrategie 2050 ablehnten. Und zweitens ist der Aargau ein Kanton der Hausbesitzer. Die Hälfte der Bevölkerung hat ein Eigenheim – das ist viel mehr als in anderen Kantonen. Offensichtlich gewichteten viele Hausbesitzer das eigene Portemonnaie höher als den Klimaschutz.
Direkte Konsequenzen hat das Nein zum Aargauer Energiegesetz keine, schliesslich reagiert das Klima nicht sofort. Vom neuen Gesetz hätten jedoch auch die Aargauer Unternehmen profitiert, welche die neuen Technologien in die Häuser hätten einbauen können. Möglicherweise kommen sie aber dennoch zum Zug – das eidgenössische Parlament verabschiedete schliesslich diese Woche das neue CO2-Gesetz, welches ebenfalls Regelungen bei Gebäuden beinhaltet. Dieses ist allerdings noch nicht im Trockenen, möglicherweise kommt es noch vors Volk.