- Die Betriebsgesellschaft des zweitgrössten Schweizer Zirkus mit Sitz in Lipperswil (TG) hat Konkurs angemeldet.
- Hintergrund ist laut Zirkusdirektor Oliver Skreinig die private Trennung zwischen ihm und Geschäftsführer Peter Gasser.
- Der laufende Betrieb sei davon aber nicht betroffen, die laufende Tournee werde zu Ende gebracht.
- Demnächst gibt es laut Konkursamt Thurgau beim Circus Royal ein Einvernahme.
Der Konkurs über die Circus Royal Betriebs AG wurde am 26. Juni eröffnet, bestätigt der Leiter des Thurgauer Konkursamts, Martin Wenk, einen Bericht der Zeitung «Blick». Der Zirkus gastiert derzeit in Affoltern am Albis (ZH).
Am 11. Juni, also rund zwei Wochen vor der Konkurseröffnung, wurde im Kanton Thurgau laut «Blick» eine neue Firma mit dem Namen Circus Royal GmbH eingetragen. Deren Funktion ist unklar. «Die Lage ist für uns auch verwirrlich», sagte Konkursamtsleiter Martin Wenk.
«Ich weiss nicht was los ist im Moment»
Der bisherige Zirkusdirektor Oliver Skreinig will mit dieser neuen Gesellschaft alleine weiterziehen. Hintergrund sei die private Trennung von Geschäftsführer Peter Gasser. Er habe sich selbständig gemacht, sagt Skreinig gegenüber Radio SRF 1. Das habe aber nichts mit dem Konkurs der alten Betriebs AG zu tun. «Der Grund dafür war die private Trennung von Peter Gasser. Darauf hin habe es auch eine geschäftliche Trennung gegeben.»
Er selber habe erst heute vom Konkurs der alten Betriebsgesellschaft erfahren, sagte Skreinig vor den Medien. Dies obwohl er 50 Prozent Anteile an der Circus Royal Betriebs AG habe. «Deswegen weiss ich auch nicht, was dort los ist im Moment», sagt Skreinig im Interview.
Das Konkursamt Thurgau sieht das anders. Oliver Skreinig sei sehr wohl informiert worden, hiess es auf Anfrage. Etwas zu befürchten habe der Zirkusbetrieb vorderhand nicht, ausser einer Einvernahme, die demnächst stattfinden soll.
Wie viele Schulden die alte Circus Royal Betriebs AG hat, wisse er nicht, sagt Skreini weiter. Aufgrund einer schweren Krankheit von Peter Gasser könne er sich im Moment nicht mit seinem ehemaligen Partner austauschen.
Wieder Raubtiere in der Manege
Klar ist aber: Die aktuelle Tournee werde zu Ende geführt und am 1. März 2019 werde der Circus Royal mit neuem Programm auf Tournee gehen. Für die Zukunft hat Skreinig bereits Pläne: Im kommenden Jahr will er wieder mit Raubtiernummern auf Tournee gehen.
In den vergangenen Jahren geriet der Zirkus immer wieder in die Schlagzeilen, weil Tierschützer die Löwen- und Tigernummern kritisiert hatten. Seit Anfang 2018 verzichtet er auf die frühere Hauptattraktion und zeigt stattdessen Tiernummern mit Kamelen, Pferden und einem Alpaka.