Die chinesische Kultur und Sprache vermitteln – das war das Ziel des Konfuzius-Instituts, als es 2013 gegründet wurde. Eine Kooperation zwischen der Universität Basel und der Shanghaier Universität ECNU. Doch dies umzusetzen sei in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, sagt der Präsident des gleichnamigen Trägervereins, Hans Roth.
«Wir haben von chinesischer Seite gespürt, dass sich das Angebot auf die Vermittlung der Sprache fokussieren soll», sagt Roth. Der Grund: Die mehr als 250 Konfuzius-Institute weltweit, die China betreibt, gerieten immer mehr unter Druck. Dies, weil viele befürchten, China wolle damit Einfluss auf andere Länder ausüben oder gar spionieren. «Dies ist in Basel nie der Fall gewesen», betont Roth.
Kein Bedarf
Doch der Bedarf nach reiner Sprachvermittlung, existiere in Basel nicht, so Roth. Denn dafür gebe es bereits genügend andere Angebote. Deshalb habe der Vereinsvorstand entschieden, das Angebot ganz herunterzufahren.
Ruedi Nützi, Direktor der Hochschule für Wirtschaft an der Fachhochschule Nordwestschweiz und China-Experte, bedauert die Schliessung : «China wird die Weltmacht im 21. Jahrhundert sein.». Deswegen sei es wichtig, sich intensiv mit dem Land auseinanderzusetzen. «Selbstverständlich unter Berücksichtigung und Wahrung der eigenen Werte», sagt Nützi. Wichtig sei es, eine Mischung zwischen Kooperation und Konkurrenz zu finden.
Enge Verbindung mit China
Mit der Schliessung des Konfuzius-Instituts würden die Brücken zu China in Basel jedoch nicht abgebrochen, betont Sabine Horvath, Leiterin des Standortmarketings im Basler Präsidialdepartement. Denn Basel und dem Life-Science-Hub Shanghai verbinde eine gut funktionierende Städtepartnerschaft mit vielen verschiedenen Kooperationen.