In der Hochhaus-Überbauung Liebrüti in Kaiseraugst AG leben nicht nur viele Menschen, sondern auch viele Krähen. Mittlerweile zählt die Kolonie rund 250 Tiere, schätzt der Jäger und Wildhüter von Kaiseraugst, Amadé Franzen.
Tagsüber seien die Vögel zwar auf den Feldern oder auf einer Abfalldeponie beim Rhein, wo sie nach Futter suchen. «Wenn sie am Morgen früh aufbrechen oder abends heimkommen ist der Krähenlärm jedoch schon sehr gross», sagt Franzen. Das Problem seien die Bäume auf dem Liebrüti-Areal, die den Krähen als Schlafplatz dienen.
Abschiessen könne man die Krähen in einem Wohnquartier nicht, sagt Franzen. Und die Bäume fällen käme auch nicht in Frage. So bleibe nur übrig, die Krähen zu vertreiben - sie bei ihrem Schlafplatz zu vergrämen. Diese Aufgabe übernimmt in Kaiseraugst unterdessen ein Wüstenbussard. «Später wollen wir auch eine Drohe, die aussieht wie ein Falke, testen», sagt Franzen.
Andere Gemeinden gescheitert
Etwa 15 Klagen per Mail und Telefon seien auf der Gemeinde Kaiseraugst wegen dem Lärm eingegangen, sagt der Bauverwalter Andreas Brühwiler. Das sei gemessen an der Einwohnerzahl von rund 2'800 Leuten zwar nicht viel. Dennoch sei es ungewöhnlich, dass so viele Lärmklagen eingehen, rechtfertigt Brühwiler die aufwendige Vertreibungsaktion.
Andere Gemeinden in der Schweiz sind bereits daran gescheitert, der Krähenplage mit einem Falken Herr zu werden. In Kaiseraugst lässt man sich davon aber nicht entmutigen.