- Die Aargauer Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft haben drei mutmassliche Drogenhändler überführt.
- Sie sollen im sogenannten Darknet, dem versteckten Teil des Internets, grosse Mengen an Drogen verkauft haben.
- Die Ermittlungen haben im Sommer 2016 begonnen, als die Kantonspolizei einem 28-jährigen Schweizer auf die Spur kam.
- Dieser soll im Darknet einen florierenden Handel mit verschiedenen Drogen betrieben haben, wie die Aargauer Kantonspolizei mitteilte.
Der Schweizer verkaufte die Drogen nicht auf der Gasse, sondern im Darknet. Den IT-Ermittlern gelang es, in das Netzwerk einzudringen und die Daten zu entschlüsseln. Sie konnten ihm schliesslich den Handel mit grossen Mengen Amphetamin, Marihuana, Ecstasy, Kokain und LSD nachweisen.
Virtueller Dealer
Bei den Ermittlungen gegen den 28-Jährigen stiess die Polizei auf zwei weitere Online-Verkäufer. Einen 36-jährigen Schweizer, der gemäss Polizei mit den illegalen Geschäften einen Umsatz von mindestens 100'000 Franken erzielte und einen 50-jährigen Schweizer.
Die drei Männer wohnen alle im Kanton Aargau, erklärt Bernhard Graser, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei. Die Drogen verschickten sie per Post in die ganze Schweiz. Alle Ermittlungsverfahren sind nun grösstenteils abgeschlossen. Die Polizei liess die illegalen Konten im Darknet sperren.
Grosses Thema aber wenig Mittel
Themen wie Drogenhandel im Darknet würden die Aargauer Kantonspolizei künftig vermehrt beschäftigen, so Polizeisprecher Graser. Die Polizei müsse sich darauf einstellen, Bereiche wie IT-Forensik oder IT-Ermittlungen würden immer wichtiger. Aktuell sei die entsprechende Abteilung der Aargauer Kantonspolizei überschaubar, die Ressourcen seien «bescheiden».
Der aktuelle Fall sei dank grosser Anstrengungen vieler Beteiligter aufgedeckt worden. Man müsse aber auch akzeptieren, «dass hinter unserem Rücken viel geschieht, auf das wir nicht reagieren können.»