Vier Monate nach seinem Rücktritt als Zürcher Gesundheitsdirektor kommt Thomas Heiniger in die Kritik. Denn er ist immer noch Verwaltungsratspräsident einer Firma, die im Gesundheitswesen aktiv ist. Die Firma Axsana unterstützt die Kantone dabei, sogenannte elektronische Patientendossiers zu erstellen.
Heinigers Nachfolgerin, Natalie Rickli, verlangt jetzt, dass die Firma dem Kanton Zürich 1,8 Millionen Franken zurückbezahlt. Und zwar schneller als geplant: Ein Aufschub, den der Regierungsrat der Firma noch zu Heinigers Amtszeit gewährt hatte, sei widerrechtlich gewesen.
Parlamentarier wollen den Fall genau prüfen
Thomas Heiniger reagiert irritiert. «Ich habe aus der Presse von diesem Vorwurf erfahren. Ich wüsste gerne von Natalie Rickli, um was es genau geht», sagt er auf Anfrage des «SRF Regionaljournal». Ein Treffen zwischen der Gesundheitsdirektion und Axsana sei bereits aufgeleist.
Die Kritik an Heiniger, welche der Tages-Anzeiger Anfang Woche bekanntgemacht hat, beschäftigt nun auch das Kantonsparlament. SVP-Kantonsrat Benjamin Fischer, der die Gesundheitskommission präsidiert, sagt, es sei skandalös, wenn der Vorwurf wahr sei. Fischer will nun alles prüfen und allenfalls den Rücktritt Heinigers von seinem Posten als Verwaltunsratspräsident der Axsana fordern. Soweit geht SP-Kantonsrat Andreas Dauru nicht. Aber auch er will den Fall genau prüfen lassen.
Thomas Heiniger zweifelt nicht daran, dass sich die Axsana korrekt verhalten hat. «Ich bin irritiert über die Polemik. Die Gesellschaft gehört den Kantonen und den Leistungserbringern, hat einen Verwaltungsrat, ist ordentlich aufgestellt.» Das Geld werde die Firma auf jeden Fall zurückzahlen. Von Skandal könne keine Rede sein.